Veröffentlicht inFit & Gesund, Gesundheit

Schonkost leicht gemacht: So beruhigst du deinen Magen

Porträt einer unglücklichen kranken Frau mit braunen Haaren in einem langärmeligen gestreiften Hemd, die ihren Bauch mit den Händen festhält, Magenkrämpfe oder Menstruationsschmerzen. Innenaufnahme im Studio, isoliert auf orangefarbenem Hintergrund
© Adobe Stock/ khosrork

Schonkost: Mit diesem Essen vermeidest du Bauchschmerzen

Du hast dir den Magen verdorben oder hast momentan einfach eine Verdauung, die verrückt spielt? Dann solltest du eine besonders magenschonende Ernährung ausprobieren. Im Video zeigen wir dir, was als Schonkost gilt und wovon du ruhig mehr essen kannst.

Schonkost kann Magen- und Darmbeschwerden lindern. Hier erfährst du, welche Lebensmittel für eine Schonkost geeignet sind und was du bei Magen- und Darmreizungen unbedingt beachten solltest.

Inhaltsverzeichnis

Wenn der Bauch drückt, grummelt und schmerzt, ist schnelle Hilfe gefragt. Die erste Maßnahme, um einen gereizten Magen oder Darm zu beruhigen: eine magenschonende Ernährung in Form von Schonkost. Darunter versteht man Lebensmittel, die besonders bekömmlich, magenfreundlich und leicht verdaulich sind. Leichte Kost eben.

Doch was sollte bei Magen-Darm-Beschwerden auf den Teller kommen? Was ist tabu bei Reizmagen oder Durchfall? Und gibt es Schonkost-Rezepte, die auch lecker schmecken? Hier findest du alle Antworten auf Fragen rund um das Thema „Schonkost“.

Was ist Schonkost?

„Schonkost oder leichte Vollkost, wie sie von Medizinern auch genannt wird, ist eine spezielle Ernährungsform bei allen Erkrankungen rund um Magen und Darm. Die Schonkost setzt auf leichte, gut verträgliche Lebensmittel, die das Verdauungssystem beruhigen und nicht noch weiter aufwühlen“, definieren Sven-David Müller und Christiane Weißenberger in „Schonkost“ (hier bei Amazon bestellen*).

Grundlage für die Schonkost bzw. leichte Vollkost sind die allgemeinen Empfehlungen für die Nährstoffzufuhr der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Achtet darauf, dass ihr 50 bis 55 Prozent der Lebensmittel aus dem Kohlenhydratbereich wählt, zum Beispiel Brot, Nudeln, Reis oder Haferflocken. Der Baustein Fett sollte nur zu 30 Prozent vorkommen und 15 bis 20 Prozent sollten Eiweiß ausmachen.

Um den angegriffenen Magen oder Darm zu schonen, ist es wichtig, weiche und stark zerkleinerte Lebensmittel zu bevorzugen. Statt eines kernigen Körnerbrotes sollte also ein weiches Brot aus feinem Mehl auf dem Teller landen. Rohkost sollte durch gedünstetes Gemüse oder Suppe ersetzt werden.

Jeder Mensch verträgt Lebensmittel unterschiedlich gut. Hört auf euren Körper und probiert nach und nach aus, welche euch gut bekommen und welche zu Problemen führen. Dann könnt ihr Bauchschmerzen, Blähungen, Völlegefühl oder Übelkeit weitgehend aus eurem Leben streichen.

Buchtipp: Wenn euch die Ideen für Schonkost-Gerichte fehlen, empfehlen wir euch das Rezeptbuch „Das große Schonkost-Kochbuch“. Darin sind über 130 Gerichte enthalten, die bei Magen-Darmbeschwerden Linderung schaffen können. Die Rezepte sind leicht nachzukochen – gut also für alle, die abends wenig Zeit zum Kochen haben.
>>Hier gibt es das Schonkost-Kochbuch bei Amazon*

Bei welchen Erkrankungen kann Schonkost helfen?

  • Unverträglichkeiten gegenüber bestimmten Lebensmitteln
  • Magenschleimhautentzündung
  • Durchfall, Übelkeit
  • chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa) in Remissionsphasen
  • Magen- und Zwölffingerdarmgeschwüren
  • unkomplizierten Leber- und Gallenerkrankungen
  • chronischen Entzündungen der Bauchspeicheldrüse
  • Reizdarm

Buchempfehlung: Du kämpfst immer wieder mit einem gereizten Magen oder einer gestörten Verdauung? Dann empfehlen wir dir den Ratgeber „Wohlfühl-Darm: Das 2-Wochen-Programm zum Entlasten und Regenerieren“. Das lehrreiche und trotzdem unterhaltsame Buch beschäftigt sich auf lebensnahe Art und Weise mit dem Thema Darmgesundheit und hält jede Menge praktische Tipps und Rezepte bereit.
>>Hier gibt es das Buch „Wohlfühl-Darm“ bei Amazon.*

Viele kleine oder mehrere große Mahlzeiten bei Schonkost?

Menschen mit Magen-Darm-Problemen sollten neben der Schonkost auf mehrere kleine Portionen setzen, die über den Tag verteilt gegessen werden. So wird das Verdauungssystem nicht zu sehr belastet.

Nehmt euch außerdem ausreichend Zeit zum Essen und kaut gründlich. Lasst das Essen abkühlen, zu heiß kann es die Beschwerden verschlechtern, genauso wie zu scharf gewürzte Speisen.

Lesetipp: Reizmagen? Diese Tipps helfen gegen Magenschmerzen

Welche Lebensmittel sind Schonkost-verträglich?

Schnell kommt es einem so vor, als dürfte man fast gar nichts mehr essen, wenn einem der Arzt oder die Ärztin Schonkost verordnet hat. Doch ganz so schlimm ist es nicht. Es gibt jede Menge Lebensmittel, die gut vertragen werden und bei Bauchschmerzen Linderung schaffen können.

Diese Lebensmittel sollten bei einer Schonkost-Diät auf dem Teller landen:

1. Magenfreundliches Gemüse:
Möhren, Fenchel, Pastinake, Kürbis, Zucchini, Kohlrabi, Blumenkohl, Brokkoli, Erbsen, grüne Bohnen, Tomaten, grüner Salat

2. Gut verträgliches Obst:
Reifes Obst, Äpfel, Birnen, Beeren, Bananen

3. Magenschonendes Getreide & Getreideprodukte:
Kartoffeln, Brot aus feinem Mehl, altbackenes Brot, Zwieback, Reis, Nudeln, Grieß, Kuchen aus Rührteig

4. Milch und Milchprodukte:
Fettarme Milch, fettarmer Joghurt, Dickmilch und Sauermilch, milde Käsesorten mit einem Fettanteil von maximal 45 Prozent

5. Fleisch & Fleischwaren:
Mageres Rind-, Kalb-, Geflügelfleisch (Filet, Schnitzel), Kaninchen, Wild, milde, magere Wurstsorten wie Bierschinken, gekochter Schinken, Corned Beef, Geflügelwurst

6. Fisch:
Magere Süß- und Salzwasserfische wie Kabeljau, Scholle, Zander oder Schalen- und Krustentiere

Lest auch: FODMAP Diät: Ist sie die Lösung für Blähungen, Reizdarm & Co.?

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Spotify, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Welche Getränke bei Schonkost?

Trinken ist auch bei Magen-Darm-Problemen wichtig, besonders, wenn ihr an Durchfall und Erbrechen leidet. 1,5 bis 2 Liter am Tag sollten es mindestens sein.

Auch bei den Getränken gibt es welche, die gut und weniger gut verdaulich sind. Schwarzer und grüner Tee sowie Kaffee regen aufgrund ihres Koffeingehalts die Darmbewegung an und fördern somit die Verdauung. Das wirkt sich gerade bei Durchfall eher negativ aus.

Auch süße Limonaden, Fruchtsäfte und Alkohol werden in der Regel weniger gut vertragen, sodass ihr lieber darauf verzichten solltet.

Ideal sind hingegen Wasser (vorzugsweise stilles Wasser, am besten nicht zu kalt) sowie ungesüßte Kräuter- und Früchtetees.

Einen bekömmlichen Magen-Darm-Tee gibt’s hier bei Amazon.*

Wie wird Schonkost zubereitet?

Bei der Schonkost kommt es nicht nur darauf an, was ihr esst, sondern auch, wie das Essen zubereitet wird. Das richtige Rezept ist das Geheimnis einer erfolgreichen Schonkost-Diät!

Neben bekömmlichen Zutaten ist also ebenfalls eine möglichst fettarme, schonende Zubereitung wichtig. Dünstet oder dämpft Gemüse in wenig Wasser. Spart mit Salz und Gewürzen. Besonders um scharfe Speisen solltet ihr lieber einen Bogen machen.

Fleisch und Fisch sollten nicht zu stark angebraten werden. Verwendet beschichtete Pfannen, so benötigt ihr nur ganz wenig Fett. Fisch schmeckt auch gedünstet sehr gut. Frittierte Lebensmittel wie Pommes, Kroketten oder Tintenfischringe solltet ihr meiden.

Empfehlung: Sehr bekömmlich ist das Garen im Dampfgarer.

Hier gibt es einen top-bewerteten Dampfgarer bei Amazon.*

Die besten Schonkost-Rezepte

Gute Schonkost-Rezepte kommen mit ganz wenigen Zutaten aus, sind wenig gewürzt und enthalten kaum Fett. Trotzdem müssen sie nicht langweilig schmecken. Wir haben euch leckere Rezepte für Frühstück, Mittag- und Abendessen zusammengestellt: Die besten Schonkost-Rezepte

Ein altbewährtes Schonkost-Gericht ist beispielsweise die Moro’sche Karottensuppe. Diese wurde vor allem als Hausmittel gegen Durchfall bei Kindern verwendet. Aber Menschen aller Altersgruppen profitieren von diesem simplen, magenfreundlichen Gericht mit Karotte. Übrigens kann die Moro’sche Karottensuppe auch für Hundehalter interessant sein, dann auch den Vierbeinern tut die Schonkost, ungewürzt und abgekühlt, ebenfalls gut.

Dazu ein halbes Kilogramm geschälter Karotten in 1 Liter Wasser für circa eine Stunde einkochen. Danach alles fein pürieren und wieder mit heißem Wasser aufgießen und einen Teelöffel Salz (3 g) hinzufügen.

Was hilft bei Durchfall und Erbrechen?

Leidet ihr gerade an akuten Schmerzen im Bauch, an Durchfall oder müsst euch übergeben, solltet ihr euch ganz vorsichtig ernähren. Gegen Durchfall hilft geriebener Apfel oder Möhrensuppe.

Bei Bauchkrämpfen und -schmerzen mit Übelkeit solltet ihr nur etwas essen, wenn euch wirklich danach ist. Gute Gerichte sind zum Beispiel selbstgemachter Kartoffelbrei oder Reis mit gedünstetem Gemüse.

Ungeeignete Lebensmittel bei Schonkost

Nur weil die folgenden Lebensmittel meist nicht gut vertragen werden, heißt das nicht, dass das in eurem Fall auch so sein muss. Probiert am besten aus, ob es euch nach dem Verzehr schlechter geht oder ihr beschwerdefrei bleibt.

Nach einer Magen-Darm-Grippe mit Durchfall und Übergeben oder auf Anraten eures Arztes solltet ihr jedoch lieber auf Nummer sicher gehen und die folgenden Lebensmittel meiden.

Diese Lebensmittel sind nicht Schonkost-geeignet:

1. Blähendes Gemüse:

Kohl, Hülsenfrüchte, Pilze, Paprika, Lauch, Zwiebeln, Gurken, Oliven, Tomaten

2. Schlecht verträgliches Obst:
Unreifes Obst, Kirschen, Pflaumen, Pfirsiche, Nektarinen, Aprikosen, Nüsse

3. Getreide & Getreideprodukte:
Grobe Vollkornbrote, frisches Brot, fettige Backwaren wie Torte, Blätterteiggebäck, Schmalzgebäck, frittierte Kartoffelprodukte

4. Milch und Milchprodukte:
Vollfette Milch, vollfetter Joghurt, Sahne, Crème fraîche, würzige und fetthaltige Käsesorten (über 45 Prozent Fett), Schimmelkäse

5. Fleisch & Fleischwaren:
Fettes, geräuchertes, gepökeltes, scharf angebratenes Fleisch, Ente, Gans, fette und geräucherte Wurstwaren, Leberwurst

6. Fisch:
Fette Fischsorten wie Aal, Hering, Lachs, geräucherte und/oder eingelegte Fische

Wie lange Schonkost nach Magen-Darm-Infekt?

Früher war es die leichte Schonkost, oder leichte Vollkost. Heute spricht man laut Deutscher Gesellschaft für Ernährung (dge.de) von „angepasster Vollkost„. Diese sollte, wie oben beschrieben, alle Nährstoffe enthalten, die einer gesunden Ernährung entsprechen, so dass nichts dagegen spricht, sich auf Dauer so zu ernähren.

Das kann beispielsweise bei chronischen Erkrankungen notwendig sein. Sollten die Beschwerden trotzdem nicht zurückgehen, sollte ein Arzt aufgesucht werden.

Mehr zum Thema leichte Vollkost findet ihr auch bei Onmeda.de: Schonkost bei Magen-Darm-Beschwerden: Was darf man essen?

Digitale Hilfe bei Bauchbeschwerden und Unverträglichkeiten

Wer nach dem Essen häufig unter Beschwerden des Verdauungssystems leidet, beziehungsweise vom Arzt bereits die Diagnose Reizdarm erhalten hat, kann durch die App von Cara Care profitieren.

Das digitale ernährungstherapeutische Programm bei Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Verdauungsproblemen gibt es inzwischen sogar auf Rezept, so dass die Kosten zum Teil von der Krankenkasse übernommen werden. Damit kann man ein Ernährungstagebuch führen und auch auftretende Symptome notieren sowie einen Behandlungsplan im Auge behalten. Das ist eine digitale Unterstützung für euch und auch für eure*n Ärzt*in oder Ernährungsberater*in.

Quellen:

Deutsche Gesellschaft für Ernährung e.V.

Fachgesellschaft für Ernährungstherapie und Prävention e.V.
Kasper, H.; Burghardt, W.: Ernährungsmedizin und Diätetik. Urban & Fischer, München 2009
Leitlinien zur Gastroenterologischen Basisdiät. Online-Informationen des Universitätsklinikums Tübingen: www.medizin.uni-tuebingen.de (Stand: März 2003)

Wichtiger Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel dienen lediglich der Information und ersetzen keine Diagnose beim Arzt. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr euren Arzt kontaktieren. Über die bundesweite Nummer 116117 ist der ärztliche Bereitschaftsdienst erreichbar.