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Hände schlafen nachts ein: Das sind die typischen Ursachen

Hände schlafen nachts ein
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Fangen eure Hände nachts an zu kribbeln und werden taub? Hier erfahrt ihr, woran das liegen kann und was ihr dagegen tun könnt.

Inhaltsverzeichnis

Auch ihr hattet bestimmt schonmal einen eingeschlafenen Fuß oder eine taube Hand. Oftmals fällt einem erst mit dem Kribbeln auf, dass man sich beim Sitzen seltsam verdreht hat oder auf den eigenen Händen sitzt. Nachts, wenn man schlafen möchte, ist das Gefühl natürlich doppelt unangenehm.

Häufig tritt das unangenehme Piecksen in den Armen, Beinen, Händen und Füßen auf, es ist in der Theorie aber überall möglich. Woher kommt es? Und wie wird man es wieder los?

Das passiert, wenn Gliedmaßen einschlafen

Die Ursache für eingeschlafene Hände oder Füße („Transiente Parästhesien“) ist so einfach wie logisch. Der NDR erklärt: In unserem ganzen Körper verlaufen Nervenbahnen, über die das Gehirn Impulse an die Muskeln weitergibt. So können wir uns bewegen.

Werden diese Nerven nun aber abgeklemmt, können sie eben diese Signale nicht weiterleiten. Damit sind die betroffenen Gliedmaßen, etwa die Hand, vom Gehirn abgeschnitten, welches nun davon ausgeht, dass diese nicht mehr existieren. Der Körperteil wird taub.

Sobald wir die Sitzposition ändern, werden die Nerven nicht mehr zerdrückt. Die Kommunikation mit dem Gehirn läuft kurz noch schleppend, danach aber immer besser. Die prickelnden Schmerzen, von denen Betroffene geplagt werden, kommen von den Nerven, die damit signalisieren, dass sie wieder „einsatzbereit“ sind.

Wahrscheinlichster Grund: Die Körperhaltung

So weit zur Theorie hinter den „eingeschlafenen“ Händen oder Füßen. Aber woher kommt das lästige Kribbeln in der Nacht? Das kann an eurer Körperhaltung liegen.

Die falsche Schlafposition
Die erste Erklärung ist auch die simpelste: Ihr liegt falsch in eurem Bett! Nehmt ihr eine schlechte Schlafposition ein, kann es sein, dass ihr mit dem Druck einen Nerv abklemmt oder die Durchblutung unterbrecht. Eure Hände schlafen ein – und ihr wacht auf.

Was hilft? Die Sleep Foundation empfiehlt:

  • Wechselt eure Schlafposition.
  • Versucht nicht auf euren Armen zu liegen, etwa wenn ihr sie gerne unter das Kissen steckt.
  • Seitenschläfer sollten darauf achten, die Hände in einer neutralen Position zu halten und hin und wieder die Seite zu wechseln.
  • Schlaft ihr auf dem Rücken und streckt dabei dir Arme nach oben, solltet ihr versuchen, die Arme häufiger neben euch auf der Matratze liegenzulassen.
  • Schüttelt und streckt eure Arme, Hände und Handgelenke, bevor ihr zu Bett geht.
  • Auch spezielle Handgelenkstützen (etwa diese von Amazon*) können sinnvoll sein. Sie stabilisieren euer Handgelenk und vermeiden so bestimmte Belastungen.
Frau schläft auf dem Bauch
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Verspannte Muskulatur
Ist die Muskulatur verkrampft, sind oftmals Verspannungen die Folge. Aber auch ein unangenehmes Taubheitsgefühl kann dadurch ausgelöst werden! Etwa, wenn der Nacken sehr verspannt ist. Die falsche Haltung am Tag kann also nachts zu Problemen führen.

Ein paar Dehnübungen helfen, die Muskulatur zu lockern. Auch Massagen oder warme Kompressen sind oft sinnvoll.

Hände schlafen nachts ein: Mögliche Krankheiten

Neben der falschen Haltung könnten aber auch weitaus ernstere Ursachen hinter euren kribbelnden Händen stecken. Einige sind hier aufgelistet:

Karpaltunnelsyndrom (KTS)
Laut der Deutschen Gesellschaft für Neurologie sind eingeschlafene Hände ein ganz typisches Zeichen für das Karpaltunnelsyndrom. Beim Karpaltunnelsyndrom werden die Mittelhandnerven im Handgelenkstunnel, dem „Karpaltunnel“, eingeklemmt. Wird das Syndrom nicht beizeiten behandelt, kann es ernste Folgen haben.

Bei dieser Erkrankung tritt das Kribbeln vor allem nachts oder in den frühen Morgenstunden auf, wodurch der Schlaf enorm beeinträchtigt wird. Durch das Bewegen der Hände, etwa indem man sie aus dem Bett hängt, verschwinden die Missempfindungen rasch.

Es gibt, je nach Schwere des Syndroms, verschiedenen Behandlungsmethoden. Im schlimmsten Fall ist eine Operation am Karpaltunnel nötig. Sprecht dafür am besten mit eurem Arzt oder eurer Ärztin.

Vitamin-B-12 Mangel
Ja, eingeschlafene Hände können (in eher seltenen Fällen) auch ein Zeichen für Vitaminmangel sein. Der Pharmakologe Prof. Joachim Schmidt erklärte gegenüber der Gesellschaft für Biofaktoren e. V.: „Neurologische Störungen sind oft die frühesten und zum Teil auch einzigen klinischen Symptome eines funktionellen Vitamin-B-12 Mangels“. Darunter würden laut dem Professor auch „eingeschlafene“ Hände oder Füße fallen.

Vitamin B-12 ist vor allem in tierischen Lebensmitteln enthalten. Gewisse Gruppen sollten auf ihre Versorgung achten, u. a.:

  • Veganer und Vegetarier
  • Schwangere und Stillende
  • Personen mit Magen-Darm-Erkrankungen

Polyneuropathien
Hört sich kompliziert an, ist es auch. Polyneuropathien sind Erkrankung der Nerven. Diese Störungen können Taubheitsgefühle, Kribbeln oder auch Schmerzen verursachen. Die Erkrankung muss ärztlich abgeklärt werden, damit eine angemessene Behandlung eingeleitet wird.

Denn für das Krankheitsbild gibt es enorm viele verschiedene Auslöser. Neurologe Dr. Gunther Karlbauer erklärt im Interview mit der Apotheken Umschau jedoch: „In vielen Fällen ist Diabetes die Ursache für eine Polyneuropathie“.

Weitere mögliche Auslöser
Neben den oben aufgezählten Ursachen für kribbelnde Hände können eine ganze Bandbreite an anderen Dingen dafür verantwortlich sein, etwa:

  • Migräne
  • Multiple Sklerose
  • Stoffwechselstörungen
  • Schilddrüsenprobleme
  • Bandscheibenvorfall
  • Medikamente

Es ist deshalb immer ratsam, bei länger oder häufiger auftretenden Beschwerden einen Arzt oder eine Ärztin zu konsultieren. Gemeinsam könnt ihr über die mögliche Ursache reden.

Wichtig: Im schlimmsten Fall könnte auch ein Schlaganfall dahinter stecken, insbesondere wenn andere Beschwerden wie Lähmungen auftreten. Dann muss sofort der Notarzt gerufen werden!

Ist es schädlich, wenn die Hände einschlafen?

Das kommt ganz darauf an, wie oft, wie lange und in welchem Ausmaß eure Hand einschläft. Und natürlich spielt es auch eine Rolle, wodurch die Symptome ausgelöst werden.

Ihr schlaft krumm und quetscht dadurch eure Nerven kurzzeitig ab? Dann müsst ihr euch höchstwahrscheinlich keine Sorgen machen. Verschwindet der Druck schnell wieder, zieht das keine bleibenden Schäden nach sich – auch wenn die Missempfindungen das Schlafen erschweren.

Anders ist das, wenn das Taubheitsgefühl nicht von allein weggeht, starke Schmerzen dazukommen oder andere Probleme auftreten, etwa wenn ihr Gegenstände hochheben wollt. Dann sollten Betroffene einen Arzt oder eine Ärztin kontaktieren.

Es gilt: Im Zweifel medizinischen Rat einholen! Der Inhalt dieses Artikels dient lediglich der Information und ersetzt keine professionelle Diagnose.