Veröffentlicht inFit & Gesund, Gesundheit, Lifestyle

Beine überschlagen: Wie schädlich ist die Angewohnheit wirklich?

© AdobeStock

Ist es schädlich, die Beine zu überschlagen?

Die gemütliche Sitzposition hat es ganz schön in sich!

Wer am Schreibtisch oder im Café gerne mal die Beine überschlägt, muss jetzt stark sein: Die bequeme Sitzposition ist gar nicht mal so gesund!

Inhaltsverzeichnis

Sitzt ihr auch gerne mit überschlagenen Beinen? Die Sitzposition ist einfach nur bequem und mittlerweile nehme ich sie ganz unbewusst ein. Aber wusstet ihr, dass die „menschliche Brezel“ dem Körper schaden kann?

Wir verraten euch, warum ihr besser nicht mit überschlagenen Beinen sitzen solltet.

#1 Einseitige Belastung der Wirbelsäule

Laut Orthopäde Reinhard Schneiderhan, dem Präsidenten der Deutschen Wirbelsäulenliga, ist es problematisch für die Wirbelsäule, wenn man andauernd die Beine überkreuzt. Denn schlägt man die Beine übereinander, kippt das Becken. Dadurch entsteht eine einseitige Belastung der Bandscheiben und der Wirbelsäule.

Sitzt ihr oft mit überschlagenen Beinen, kann das sogar dazu führen, dass die Wirbelsäule instabiler wird und sich verformt. Dadurch besteht ein erhöhtes Risiko für Skoliose, so Adam Taylor, Direktor am Lernzentrum für klinische Anatomie an der Universität Lancaster gegenüber DailyMail.

#2 Probleme mit Hüfte und Rücken

Beim Übereinanderschlagen der Beine wird unnötiger Druck auf die Hüftmuskeln und den Ischiasnerv ausgeübt, wie eine Studie zeigt. Das kann mit der Zeit zu Entzündungen des Gelenks und Nervenschmerzen führen. Gleichzeitig beeinflusst es die Haltung negativ.

Die Asymmetrie der Hüfte kann sich über die Wirbelsäule auch auf Kopf und Nacken auswirken. Die Hals- und Rückenmuskulatur wird beansprucht oder sogar überbelastet. Die Folge: Rückenschmerzen und sogar Bandscheibenprobleme!

Auch lesen: Tipps für den Bildschirm – So verhindert ihr Nackenschmerzen und Co.

#3 Risiko von erhöhtem Blutdruck

Auch auf den Blutdruck kann die Sitzposition sich auswirken. Denn durch den Druck, den das überschlagene Bein ausübt, werden auch die Blutgefäße gequetscht. Das Blut kann nicht mehr gut transportiert werden.

Der Blutfluss weicht dann auf umliegende, freie Adern aus, die dadurch stärker belastet werden. Der Blutdruck steigt kurzfristig an. Sobald die Beine nicht mehr überschlagen sind, löst sich das Problem in der Regel. Allerdings sind Langzeitschäden an den Adern nicht auszuschließen.

Ihr wollt euch abgewöhnen, die Beine zu überschlagen? Dann legt euch ein Luftkissen (hier bei Amazon*) zu. Dadurch wird es deutlich schwerer, die Beine zu kreuzen und es hat Vorteile für den Rücken und die Haltung.

#4 Mögliche Schäden an den Nerven

Schläft euch manchmal der Fuß ein, wenn ihr längere Zeit mit überschlagenen Beinen sitzt? Das liegt daran, dass zwei Nerven, die in der Kniekehle verlaufen, durch die Position abgeklemmt werden.

Dadurch wird die Weitergabe von Nervenreizen unterbrochen und schon bald tritt das Taubheitsgefühl ein. Spätestens dann wird es Zeit, die Beine zu „entknoten“ und einmal ordentlich auszuschütteln.

Auch spannend: Haltung verbessern: 3 simple Übungen bei Rückenschmerzen

Tipps für gesünderes Sitzen

Klar, viel zu sitzen ist nicht gut für den Körper, egal, in welcher Position. Allerdings kann man es mit ein paar kleinen Angewohnheiten deutlich weniger belastend für den Körper gestalten.

  • Nicht länger als eine halbe Stunde in einer Sitzposition verharren – auch nicht mit überschlagenen Beinen.
  • Regelmäßig vom Schreibtisch aufstehen, sich strecken und dehnen.
  • Beim Telefonieren ein paar Meter gehen.
  • Auf die richtige Einstellung der Büromöbel und Monitore achten.
  • Fällt es euch schwer, lang aufrecht zu sitzen, könnt ihr euch mit den Unterarmen abstützen und so den Körper entlasten.

Lesetipp: Bürogymnastik – 6 tägliche Stretching-Übungen für euch

Jetzt wisst ihr, warum ihr eure Beine lieber nebeneinander auf den Boden stellen solltet. Denn ganz klar: Ergonomisches Sitzen ist unglaublich wichtig. Für noch mehr Fakten und Tipps schaut regelmäßig auf gofeminin.de vorbei! 

Affiliate-Link*