Veröffentlicht inGesundheit

Darum sollte man rohes Hähnchen niemals waschen!

Person spült Hühnerbrust unter dem Wasserhahn ab.
© AdobeStock

Warum sollte man rohes Hühnchen nicht waschen?

Wir klären auf!

Habt ihr auch schonmal davon gehört, dass man rohes Hühnchen vor der Zubereitung waschen soll? Das ist leider ein Irrglaube und keine sonderlich gute Idee.

Wir waschen Äpfel, Tomaten, Paprika und Co. vor dem Verzehr. Das ist ja auch nur logisch, denn wir wollen Schmutz, Keime und Pestizide von den Produkten entfernen. Liegt also nahe, auch Fleisch kurz abzubrausen, oder? Schließlich wird man so unhygienische Bakterien los.

Doch Vorsicht: Das ist leider nicht ganz richtig, wie Expert*innen warnen. Warum ihr euer Geflügel vor dem Kochen nicht waschen solltet, erfahrt ihr hier.

Lesetipp: Achtung: Diese Lebensmittel gehören nicht in Alufolie

Person spült Hühnerbrust unter dem Wasserhahn ab.

Superfood Insekten: Sind die Krabbeltiere unbedenklich?

Gesundheitsgefahr: Rohes Geflügel keinesfalls waschen

Um gleich zu Beginn die wichtigste Frage zu beantworten: Nein, rohes Geflügel sollte man vor dem Kochen nicht waschen. Tatsächlich kann der vermeintlich hygienische Vorgang genau den gegenteiligen Effekt haben.

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) warnt sogar davor, rohes Fleisch und Geflügel zu waschen. Trifft nämlich der Wasserstrahl auf das rohe Fleisch, können sich Keime besonders schnell und großflächig in der Küche verteilen. Winzige Wasserspritzer, die mögliche Krankheitserreger vom Hähnchenfleisch enthalten, verbreiten sich so auf umliegende Flächen und Lebensmittel.

Zu diesen Keimen zählen unter anderem Campylobacter und Salmonellen, die Lebensmittelvergiftungen auslösen können. Eine Infektion ist besonders für ältere Menschen und Kinder gefährlich.

Lest auch: PFAS: Verstecktes Gift in unserem Alltag?

Waschen bringt nichts

Moment – wenn durch das Waschen also Keime vom Hähnchenfleisch verbreitet werden können, heißt das doch im Umkehrschluss, dass auf dem Fleisch Keime vorhanden sind. Wie soll man diese denn loswerden, wenn nicht durch Waschen?

Ja, Geflügelfleisch enthält häufig sogenannte Campylobacter. Das sind stäbchenförmige Bakterien, die Lebensmittelinfektionen auslösen können. Das Waschen mit Wasser kann jedoch nicht sämtliche Keime entfernen. Das muss es auch gar nicht, denn beim Erhitzen werden sie ganz von selbst abgetötet.

Rohes Hähnchen zu waschen bringt also nicht nur nichts, es birgt zudem ein hohes Gesundheitsrisiko. Denn landen die Keime und Bakterien auf umliegende Lebensmittel, die nicht durchgegart werden, können sie stattdessen darüber Krankheiten auslösen.

Salmonellen und Co. können auf diese Art aber auch auf Schwämme, Brettchen oder Arbeitsflächen am Waschbeckenrand geschleudert werden. Werden die Gegenstände oder Oberflächen später angefasst oder anderes Gemüse darauf geschnitten, ist es ebenfalls möglich, sich eine Infektion einzufangen. Es drohen Fieber, Durchfall, Erbrechen.

Auch interessant: Eine Frage der Gesundheit: Darf ich abgelaufene Eier noch essen?

Rohes Geflügel richtig zubereiten: So geht’s

Zum Schutz vor einer Lebensmittelvergiftung rät das deutsche Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) dazu, rohes Fleisch nicht zu waschen. Stattdessen solltet ihr…

  • Rohes Fleisch möglichst mit einer Gabel oder einer Zange aus der Verpackung entnehmen.
  • Alle Gegenstände und Oberflächen, die mit dem rohen Geflügel in Kontakt gekommen sind, gründlich reinigen.
  • Nach dem Anfassen oder Schneiden von rohem Geflügel gründlich die Hände waschen.
  • Geflügel vor dem Verzehr vollständig durchgaren. Laut BfR sollte die Kerntemperatur für zwei Minuten mindestens 70 Grad Celsius betragen.

Noch mehr Hinweise für den Umgang mit rohem Hähnchenfleisch findet ihr bei den Verbrauchertipps des BfR.

Wichtiger Hinweis: Die Informationen in diesem Artikel dienen lediglich der Information und ersetzen keine ärztliche Diagnose. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder akute Beschwerden auf, solltet ihr eure Ärztin oder euren Arzt kontaktieren oder in der Apotheke um Rat fragen. Über die bundesweite Nummer 116117 ist der ärztliche Bereitschaftsdienst erreichbar.