Wer schon mal geflogen ist, kennt das Spiel: Flüssigkeiten wie Sonnencreme, Handdesinfektionsmittel, Shampoo und Co. müssen fürs Handgepäck in kleine 100-ml-Flaschen umgefüllt und in einen transparenten 1-Liter-Beutel gepackt werden.
Eingeführt wurde die Regel für Flüssigkeitsbeschränkungen im Luftverkehr 2006, nachdem bekannt wurde, dass Terroristen aus verschiedenen Flüssigkeiten Sprengstoffe herstellen könnten. Diese Regelung könnte aber in Zukunft abgeschafft werden.
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Die EU erlaubt neue Regeln für Flüssigkeiten im Handgepäck
Die EU hat Scanner zugelassen, die flüssige Sprengstoffe zuverlässig erkennen können. Dank dieser neuen Technologie könnten bald wieder größere Flüssigkeitsbehälter im Handgepäck erlaubt sein.
Die Geräte arbeiten mit Computertomographie (CT), ähnlich wie in der Medizin. Dabei entstehen Hunderte detailgenaue 3D-Aufnahmen des Handgepäcks. So lassen sich nicht nur feste Gegenstände, sondern auch Flüssigkeiten präzise analysieren. Selbst wenn diese in geschlossenen Behältern stecken, können die Scanner zwischen Wasser, Shampoo und potenziell gefährlichen Stoffen unterscheiden.
Wo es die neuen Scanner schon gibt
In der EU sind derzeit rund 700 dieser Geräte im Einsatz oder in der Installation, verteilt auf Flughäfen in 21 Mitgliedstaaten. In Deutschland verfügen zum Beispiel Frankfurt und München schon über mehrere der modernen Scanner.
Das Problem: Die Technik ist noch nicht flächendeckend im Einsatz. Selbst an Flughäfen mit neuen Geräten gibt es weiterhin Kontrollspuren mit der alten Technik. Und da man als Passagier vorab nicht weiß, an welchem Scanner man landet, bleiben die alten Regeln offiziell bestehen.
Warum du dich noch nicht zu früh freuen solltest
Solange nicht alle Kontrollspuren mit CT-Scannern ausgestattet und alle Systeme inklusive Software vollständig einsatzbereit sind, gilt weiterhin:
- Maximal 100 ml pro Flüssigkeitsbehälter
- Alles in einem durchsichtigen, wiederverschließbaren Beutel mit max. 1 Liter Gesamtvolumen
Wer sich jetzt schon auf größere Shampooflaschen im Handgepäck verlässt, riskiert, dass diese bei der Kontrolle konfisziert werden.
Die Umrüstung aller Kontrollspuren kostet nicht nur Zeit und Geld, sondern erfordert auch bauliche Anpassungen – die Geräte sind größer und schwerer als die bisherigen Scanner. Entsprechend kann es noch Jahre dauern, bis die 100-ml-Regel tatsächlich Geschichte ist.
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