Veröffentlicht inBeziehung, Liebe & Psychologie

Laut Studie: Dieses Verhalten ist in Beziehungen besonders verletzend

Spott, Bevormundung und zögerliche Zukunftsplanung: Das verletzt in Beziehungen am meisten
Spott, Bevormundung und zögerliche Zukunftsplanung: Das verletzt in Beziehungen am meisten Credit: GettyImages

Weihnachten, das Fest der Liebe. Leider sorgen die Feiertage nicht nur für besinnliches Zusammensein, sondern auch für Zoff. Man hat mehr Zeit für einander, sieht sich mehr, und schon steigt das Risiko, sich gegenseitig zu kränken oder zu nahezutreten. Eine aktuelle Studie hat untersucht, welches Verhalten in Beziehungen besonders verletzend ist.

Inhaltsverzeichnis

Laut Studie: Dieses Verhalten ist in Beziehungen besonders verletzend

Alkohol holt nicht immer unsere Schokoladenseite zum Vorschein und so kommt es nicht selten vor, dass wir uns am nächsten Morgen an den letzten Abend erinnern und am liebsten im Kopfkissen verschwinden würden. Hat man das wirklich erzählt?

Gerade wenn man zu zweit als Paar unterwegs ist, hat man dann leider einen Reminder neben sich liegen, der sich nur zu gut an den Fauxpas vom Vorabend erinnert und einem gnadenlos mitteilt, dass man ziemlich aus der Rolle gefallen ist.

Noch schlimmer wird das Ganze jedoch, wenn dieser nice Mensch, der da neben uns im Bett liegt, das Opfer unserer alkohollastigen Witze und Anekdoten war und empfindlich beleidigt ist. Denn je sehr wir jemanden auch lieben, bei einem Abend unter Freunden oder Fremden, die Zunge gelöst durch das ein oder andere Glas Alkohol, kommt es nicht selten zum Eklat.

Jeder wird sich an diese unangenehmen Momente erinnern, in denen sich Paare vor allen anderen streiten oder verletzen oder gemeine Dinge an den Kopf werden. Manchmal ist es der fehlende Respekt vor einander, manchmal ist es aber auch die Situation oder die falsche Vorstellung von Humor und Unterhaltung. „Das war doch nur Spaß“ kann da meist auch nicht versöhnlich wirken.

Auch lesen: Strategische Inkompetenz: Stellt sich dein Partner absichtlich dumm?

Hier die größten No-Gos, die als besonders kränkend wahrgenommen werden, laut einer aktuellen Studie von ElitePartner.

Das empfinden die meisten als größte Kränkung

Wenn unser*e Partner*in uns das Gefühl von Respektlosigkeit vermittelt, dann ist das eine Sache. Wenn das allerdings vor Zeugen geschieht, sitzt die Kränkung umso tiefer. Drei Viertel der Befragten der Studie sehen das ähnlich.

Besonders kränkend ist es, wenn der/die Partner*in sich vor anderen über einen lustig macht. Die öffentliche Beleidigung ist also unangefochten (73 %) auf Platz eins der Negativliste. Frauen sind hier mit 79 Prozent etwas empfindlicher, oder sagen wir sensibler, als Männer (68 Prozent).

Bevormundungen und abwertende Kommentare über das Aussehen

Auf dem zweiten Platz der üblen Verhaltensweisen: Wenn man vor Zeugen bevormundet und belehrt wird. „Entspann dich mal, du regst dich immer so auf“ oder „Das war doch nur ein Scherz. Sei doch nicht immer so empfindlich.“ Besser kann man kein Öl ins Feuer gießen.

Auch kein Stimmungsbooster bei Paaren: Wenn einer den anderen bezüglich Aussehen kommentiert – und zwar nicht gerade freundlich. Scherze über das Äußere empfinden vor allem die befragten Frauen als verletzend.

Auch lesen: Emotionale Erpressung: So kannst du sie erkennen und dich wehren

No-Go: Den Beziehungsstreit mit Freund*innen aufarbeiten

Oftmals fragt man sich, wie viel die besten Freund*innen über Beziehungsinterna wissen. Und so hilfreich Rat von außen auch sein mag: Wenn pikante Anekdoten oder Infos über Beziehungskonflikte die Runde machen, empfinden das die meisten als verletzend.

Was auch selten gut ankommt: Wenn der Rat der Partnerin oder des Partners nicht angenommen wird, sondern stattdessen andere dazu befragt werden.

Lest dazu: Verzeihen lernen für Paare: 6 Tipps für den Sprung über den Schatten

Streitverhalten: Schweigen ist genauso schlimm wie schreien

Streiten will gelernt sein. Es sei denn, man streitet nicht, um eine Lösung zu finden, sondern nur um Dampf abzulassen. Auch hier fühlen sich viele von ihrem Gegenüber angegriffen. Wenn der bzw. die Partner*in laut wird, empfinden das zwei Drittel der Frauen und jeder zweite Mann als problematisch.

Noch schlimmer: Wenn einer eisern schweigt, obwohl ein Konflikt im Raum steht. Wenn der Partner oder die Partnerin nach einem Streit nicht mehr mit einem spricht, ist das für viele mehr als Stress.

Zärtlichkeit zurückweisen: für 60 Prozent verletzend

Das Richtige im falschen Moment: Kennt auch jeder. Wenn einer von beiden körperliche Nähe oder vielleicht auch Sex möchte, der andere aber abblockt. Eigentlich nicht weiter schlimm und in der Kategorie „blödes Timing“ zu sehen, aber wenn es häufiger und schroff vorkommt, kann das sehr verletzend wirken.

Das empfinden zumindest 62 Prozent der Frauen und 59 Prozent der Männer so. Bei verbalen Liebesbekundungen wird das übrigens als weit weniger dramatisch wahrgenommen.

Auch lesen: Streit mit dem Partner: Wie ihr Konflikte fair löst

Je mehr Gefühle, desto mehr Kränkungen: Das sagt die Expertin

Interessanterweise haben diese Art Kränkungen, die wir empfinden, weniger etwas damit zu tun, dass wir zu wenig für einander empfinden. Gerade, wer sich in einer Beziehung nah ist, empfindet viele Verhaltensweisen verletzend. In zufriedenen Partnerschaften wiegen Kränkungen also schwerer.

Woran liegt das? ElitePartner-Psychologin Lisa Fischbach erklärt: „Weil wir uns in einer Beziehung öffnen, empfinden wir Kritik und Entwertungen umso schmerzlicher. Partnerschaften sind der Schutzraum im Leben, in dem wir uns vertrauensvoll so zeigen wollen, wie wir sind. […]. Umso schmerzlicher empfinden wir Kritik und Entwertungen des bzw. der Partner*in“.

Dass hier (so zumindest die Umfrage) eher Frauen sensibel reagieren, liege, so die Expertin, nicht etwa an klischeehaften Vorstellungen von der dünnhäutigen Frau und dem robusten Kerl. „Frauen reagieren sensibler auf verletzende Verhaltensweisen, vor allem wenn ihre Integrität durch den/die Partner*in infrage gestellt wird.

Nachvollziehbar, denn Frauen kämpfen seit Jahrzehnten um gesellschaftliche Gleichberechtigung, ausgeglichene Rollenverteilung in Partnerschaften und Anerkennung ihrer Bedürfnisse. Umso störanfälliger reagieren sie bei Angriffen auf ihre Persönlichkeit.“