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Spliss entfernen: So wirst du kaputte Spitzen endlich los

Aufnahme einer Frau mit glatten, gepflegten Haarspitzen - effektives Spliss entfernen lässt das Haar gesund und glänzend aussehen
Aufnahme einer Frau mit glatten, gepflegten Haarspitzen - effektives Spliss entfernen lässt das Haar gesund und glänzend aussehen Credit: Getty Images/Jeremy Moeller

Wenn du Spliss entfernen willst und nach Tricks suchst, die dein Haar sofort gesünder aussehen lassen, bist du hier genau richtig.

Sicher kennst du das: Egal, wie regelmäßig wir zum Haareschneiden gehen, trockene Enden und kleine, gespaltene Spitzen finden trotzdem ihren Weg zu unseren Haaren und das oft viel schneller als uns lieb ist. Spliss entfernen ist dann die einzige Methode, damit das Haar wieder glatt, glänzend und lebendig aussieht.

Hier erfährst du, wie du Haarbruch wieder loswirst und gleichzeitig dafür sorgst, dass er gar nicht erst entsteht.

Wie entsteht Spliss?

Du möchtest den Ursachen für kaputte Spitzen und Haarbruch mal genauer auf den Grund gehen und dein Wissen in Sachen Beauty erweitern?

Der Aufbau von Haar: Unser Haar ist aufgebaut wie ein Baumstamm. Das Mark ganz im Inneren wird ummantelt vom Cortex. Er ähnelt winzig kleinen Kabelsträngen, die von einer Kittsubstanz zusammengehalten werden. Eine Schuppenschicht ummantelt den Cortex und schützt ihn. Äußere Einflüsse wie Reibung, Hitze, Chemikalien beim Haarefärben oder mechanische Beanspruchung, wie etwa Reibung, greifen diese Schicht an.

Und so kommt es zur Entstehung von Spliss: Am Haarende – dem ältesten Teil des Haares – kann das dazu führen, dass der Cortex bloßliegt. Schutzlos der Beanspruchung von außen ausgeliefert, spaltet sich das Haar an diesem Punkt einmal oder sogar mehrfach bis ins Mark – defekte Enden entstehen.

Die schlechte Nachricht: Kein Klebstoff der Welt kann gespaltene Haarspitzen wieder zusammenfügen.

Die gute Nachricht: Es gibt wirkungsvolle Methoden, Spliss vorzubeugen oder, wenn er einmal da ist, Spliss zu entfernen.

Spliss entfernen: Diese Methoden retten dich vor Haarbruch

1. Haarspliss regelmäßig beim Friseur entfernen

Es klingt paradox, doch wer sein Haar wachsen lassen möchte, muss es regelmäßig schneiden. Unser Beauty-Tipp: Jedes Haar sollte regelmäßig, mindestens alle drei Monate, geschnitten werden. Das ist die sicherste Methode, Spliss zu entfernen bzw. seine Entstehung im Vorfeld schon zu verhindern.

Das Haar wächst im Monat durchschnittlich 1 bis 1,5 Zentimeter. Alle drei Monate einen Zentimeter Enden schneiden macht in der Wunschlänge keinen dramatischen Unterschied. Einfach wachsen lassen führt als Methode dagegen nicht zum Erfolg. Haare, die für einen längeren Zeitraum ohne Schnitt wachsen, werden mit zunehmender Länge schwächer – und damit anfällig für gespaltene Enden.

Hinzu kommt: Der Spliss wächst mit. Wer sich drei kaputte Zentimeter erkämpft hat, muss sich dann häufig von vier Zentimetern trennen, damit die Spitzen wieder ganz gesund sind.

Gut zu wissen: Wenn du nicht so viel Länge verlieren möchtest, kannst du es mit dieser neuen Haarschneide-Methode versuchen: Hair-Dusting! Bei diesem Spliss-Schnitt bleibt die Länge erhalten, da lediglich der Haarspliss Strähne für Strähne entfernt wird.

2. Spliss-Schnitt gegen Haarbruch

Ok, dass ein regelmäßiger Schnitt Spliss vorbeugt, wissen wir nun. Aber wusstest du auch, dass es auf die Art des Schneidens ankommt? André Nolden, Friseur aus Düsseldorf, warnt vor Schnitten mit dem Frisiermesser: „Diese Schneidetechnik begünstigt die Bildung von Spliss. Das liegt unter anderem daran, dass dabei häufig Klingen zum Einsatz kommen, die nicht mehr ganz scharf sind. Ist die Klinge stumpf, reißt man das Haar eher ab, als es sauber zu kappen.“

Eine spezielle Schneidetechnik gegen Spliss ist dagegen der Spliss-Schnitt mit der ‚heißen Schere‘, die auch Langhaar-Experte André Nolden einsetzt. Dabei kommt eine Schere zum Einsatz, deren Klingen sich auf 200 Grad erhitzen lassen. „Das Haar wird abgeteilt in 1 bis 2 Zentimeter dicke Passés. Die Strähnen werden in sich gedreht, sodass die gesplissten Haare abstehen und gezielt abgeschnitten werden können“, erklärt André Nolden. Die Schere wird dabei schräg gehalten. Durch den besonderen Anschnitt und die Wärme werden die Haarenden versiegelt.​

Übrigens: Finger weg von Haushaltsscheren! Diese eignen sich für Spliss-Cuts zu Hause nicht. Sie knicken die Strähnen beim Schneiden ab und zerstören die Spitzen damit regelrecht – Spliss ist also vorprogrammiert!

Auch lesen: Achtung! Diese beliebten Frisuren machen die Haare kaputt

3. Nur gesunde Haare bleiben splissfrei

Es ist fast selbsterklärend, aber: Unser Haar ist umso besser vor Spliss geschützt, je intakter seine Schuppenschicht ist. Leider sind kleine Schädigungen nicht zu vermeiden. Schließlich ist schon das Kämmen eine Beanspruchung fürs Haar. Damit die Schuppenschicht auch in den Längen ihre Widerstandskraft behält, ist ein reichhaltiges Pflegeprogramm mit ausreichend Feuchtigkeit Pflicht!

Daher unser Tipp: Verwende ein Shampoo speziell für strapaziertes oder langes Haar. Seine milden Tenside laugen das Haar weniger aus. Eine Spülung in den Längen glättet nach jedem Waschgang die Haaroberfläche und reduziert damit die mechanische Beanspruchung beim Kämmen und Stylen. Zusätzlich solltest du deine Haare nach vier bis fünf Haarwäschen mit einer Kur verwöhnen.

4. Die richtigen Produkte gegen Spliss

Wer die Haarlängen richtig pflegt, tut auch den Spitzen etwas Gutes. Spezielle Kuren und Seren für strapazierte Enden versprechen, mit gezielter Extra-Pflege Haarspliss besonders einfach vorzubeugen. Darüber hinaus sollen die Produkte verhindern, dass sich das Haar wie ein Kräuselband immer weiter spaltet. Das gelingt zum einen durch spezielle Silikone, die den Haarspliss an den geborstenen Stellen zwar nicht reparieren, aber immerhin versiegeln. Keine Sorge: Werden wasserlösliche Silikone eingesetzt, lagert sich das Produkt auch nicht am Haar an.

Neu sind Hilfsmittel, die versprechen, sogar den Haarkern zu stärken, z. B. durch Fruchtsäuren, deren Moleküle so winzig sind, dass sie bis ins Haarinnere vordringen. Die Spitzenkandidaten unter den Pflege-Tools können bei regelmäßiger Anwendung durchaus einen positiven Effekt auf die Struktur und das Aussehen des Haares haben. Dennoch raten wir dir, die Erwartungen realistisch zu halten: Jeder Schopf ist anders.

5. Anti-Spliss-Hack: Auf Seidenkissen schlafen

Alles, was die Schuppenschicht um den Cortex herum aufraut, fördert die Entstehung von Spliss. Sogar während wir schlafen, können sich unsere Haare spalten. Während wir träumen, bewegen wir nämlich unzählige Male unseren Kopf hin und her. Auch wenn dir das Kopfkissen einladend weich vorkommt, sein Bezug ist rau. So kann vermehrt Reibung entstehen und dies ribbelt die Strähnen jede Nacht auf. Das klingt vielleicht etwas dramatisch, aber die Häufigkeit macht’s.

Unser Vorschlag: Gönne deinen Haarenden ein wenig Luxus und lege dir ein Kopfkissen mit einem Seidenbezug zu. Die weiche Oberflächenstruktur schont das Haar und entzieht ihm außerdem keine Feuchtigkeit.

Vor allem, wenn du am Morgen häufig mit verstrubbeltem Schopf und kleinen Nestern aufwachst, wirst du den Unterschied bemerken. Und das jeden Tag! Übrigens für die zarte Haut des Gesichts ist ein Kopfkissenbezug aus Seide ebenfalls von Vorteil.

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6. Gesunde Spitzen: Kämmstress und Hitze vermeiden

Glätteisen, Lockenstab, Föhn: Ohne diese Stylinghelfer müssten wir auf viele tolle Frisuren verzichten. Doch für unser Haar ist jedes Hitzestyling Stress pur. Wer zu spliss-anfälligen Strähnen neigt, sollte dies so oft wie möglich vermeiden. Wer dennoch beim Styling ohne Föhn und Co. nicht auskommt, sollte das Haar erst an der Luft antrocknen, damit der Hitzestress sich in Grenzen hält.

Alternativ kannst du deinen Föhn auf Kaltluft stellen und so deine Haare trocknen. Es dauert zwar etwas länger, aber mit dieser Methode kannst du Spliss vorbeugen. Zusätzlich solltest du immer mit der Luftrichtung vom Ansatz zu den Enden die Haare trocknen – so wird der Schopf nicht zusätzlich aufgeraut.

Neben Hitze bietet auch der falsche Umgang mit Kämmen und Bürsten Spliss optimale Bedingungen. Viele Menschen bürsten ihre nasse Mähne. Weil nasse Haare aber viel dehnbarer sind als trockene und die Bürste dann viel Haar aufnimmt, merkt man gar nicht, dass das Haar beim Bürsten reißt.

Unser Tipp: Lieber nach dem Waschen die Haare mit einem Kamm kämmen. Dabei die Mähne ganz locker halten. Ziel ist es, die Knoten herauszukämmen, ohne an den Haaren zu reißen.

7. Prävention kommt auch von innen

Regelmäßige Pflege, schonender Umgang und regelmäßiger Spitzenschnitt (auch: Spliss-Cut genannt) dämmen Spliss von außen ein. Ebenso wirkungsvoll sind jedoch Maßnahmen, die von innen wirken. Spliss entsteht indirekt auch durch körperliche Faktoren, die sich negativ auf die Haarstruktur auswirken. Faktoren, die auf unsere Haare Auswirkungen haben können, sind folgende:

  • hormonelle Veränderungen, z.B. während der Schwangerschaft
  • großer Stress
  • ungesunde und einseitige Ernährung

Wer sich gesund ernährt und Stress über lange Phasen vermeidet, tut damit auch etwas für gesunde Spitzen. Ein hormonelles Ungleichgewicht (unabhängig von Schwangerschaft oder Pillenwechsel) kann ein Arzt abklären. Stress vermeiden bedeutet aber auch: Lass dich nicht von strapazierten Längen aus der Ruhe bringen. Denn nun kennst du die besten Strategien und Tipps, um Spliss zu entfernen und ihm vorzubeugen.

Etwas Wichtiges zum Schluss: Das Thema Haarpflege ist immer sehr individuell. Ob die von uns beschriebenen Tipps oder vorgestellten Beauty-Produkte für dich funktionieren, kannst nur du selbst beurteilen. Wenn du unter anhaltenden Haar- oder Kopfhautproblemen leidest, kann es ratsam sein, einen Hautspezialisten aufzusuchen.

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