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Was hilft gegen Blähungen? Die besten Hausmittel und SOS-Tipps

Was hilft gegen Blähungen?
Was hilft gegen Blähungen? Credit: Getty Images

Du leidest unter zu viel Luft im Bauch? Wir verraten, was gegen Blähungen hilft, welche Hausmittel wirken und wann Blähungen ein Fall für den Arzt sind.

Inhaltsverzeichnis

Blähungen gehören zu den Dingen, die keiner gerne hat und über die man schon gar nicht gerne spricht. Doch es lohnt sich, das Tabu zu brechen. Schließlich sind Blähungen etwas ganz Normales.

Ein gesunder Mensch pupst 10 bis 20 Mal pro Tag – oft ohne es zu merken. Der Grund: Der Körper produziert bei der Verdauung rund um die Uhr Gase. Und diese Luft muss einfach raus. Blähungen sind also erst mal kein Grund zur Sorge.

Doch insbesondere, wenn die Blähungen übel riechen, andauern oder von Krämpfen begleitet sind, stellt man sich die Frage: Was hilft gegen Blähungen?

Die gute Nachricht: Es gibt viele Hausmittel und Tipps, die bei Blähungen helfen und die Luft im Bauch reduzieren können. Wir zeigen euch die wirksamsten, verraten Strategien, um dem Blähbauch vorzubeugen und klären, wann ihr mit Blähungen besser einen Arzt aufsuchen solltet. Denn manchmal stecken hinter den Blähungen mehr als nur harmlose Hülsenfrüchte.

Was hilft gegen Blähungen? Ursachen & Vorbeugung

Blähungen können ganz unterschiedliche Ursachen haben. Je nachdem, was hinter dem aufgeblähten Bauch steckt, sind andere Tipps und Hausmittel wirksam. Häufig stecken bestimmte Lebensmittel oder Verhaltensweisen hinter der Luft im Bauch.

Wer Blähungen vermeiden möchte, sollte also das, was er isst und wie er es isst, hinterfragen. Schon kleine Änderungen im Speiseplan und bei der Essroutine können gegen Blähungen helfen und dem Blähbauch vorbeugen.

Doch auch, wenn das Kind in den Brunnen gefallen ist, ihr also schon von Blähungen geplagt seid, gibt es noch Strategien und Hausmittel, die helfen, die Luft im Bauch und die Krämpfe zu reduzieren. Im ersten Schritt verraten wir euch aber, wie ihr Blähungen vorbeugen könnt.

Im Video: So könnt ihr einen aufgeblähten Bauch verhindern

Was hilft gegen Blähungen?

Wenn es ziept und grummelt: So vermeidet ihr einen Blähbauch

Welche Lebensmittel verursachen Blähungen?

Jedes Böhnchen gibt ein Tönchen – der Spruch kommt nicht von ungefähr. Denn Hülsenfrüchte gehören zu den Lebensmitteln, die verstärkt für Blähungen sorgen – auch bei gesunden Menschen. Doch nicht nur Hülsenfrüchte verursachen einen Blähbauch. Es gibt viele weitere „Übeltäter“.

Zu den blähenden Lebensmitteln gehören:

  • Kohlgemüse
  • Zwiebeln und Knoblauch
  • Fette Käsesorten
  • Fettes Fleisch zum Beispiel Gans
  • Hefe
  • Vollmilch
  • Unreifes Obst
  • Eiweißreiche Lebensmittel (Eier, Magerquark, Proteinpulver)

Fett gilt als schwer verdaulich und kann zu Bauchbeschwerden und Blähungen führen. Aber auch schwefelhaltige Lebensmittel (wie zum Beispiel Kohl) oder bestimmte Kohlenhydrate können zu einer vermehrten Gasproduktion bei der Verdauung führen. Die Folge: Nach dem Essen muss man mehr pupsen.

Blähende Lebensmittel reduzieren, um Blähungen vorzubeugen

Wer auf welche Lebensmittel wie stark mit Blähungen reagiert, ist ganz individuell. Wenn ihr also merkt, dass ihr von bestimmtem Essen viel pupsen müsst, solltet ihr es reduzieren. Oder die Art der Zubereitung ändern.

Besonders Blähbauch-fördernd sind zum Beispiel Rohkost oder fermentierte Gemüsesorten wie zum Beispiel Sauerkraut oder Kimchi. Gedünstetes Gemüse ist dagegen schonender für den Bauch.

Lesetipp: Das sind die besten Schonkost-Rezepte bei Bauchbeschwerden

Protein Farts: Stinkende Blähungen durch zu viel Eiweiß

Eine Besonderheit stellen eiweißreiche Lebensmittel dar. Insbesondere wer sich extra proteinreich ernährt, macht nicht selten die unangenehme Erfahrung von starken, übelriechenden Blähungen geplagt zu werden. Für dieses Phänomen gibt es sogar einen englischen Begriff: Protein Farts – auf deutsch: Protein Fürze.

Grund ist eine Art Überforderung des Darms mit der proteinreichen Kost. Die Eiweißmoleküle aus der Protein-Nahrung werden nicht vollständig gespalten und Bakterien machen sich über sie her. Die Folge: Zu viel Gas, das raus muss.

Insbesondere das in Proteinshakes vorkommende Whey-Protein, ein Molkeneiweiß, sorgt für übel stinkende Blähungen, weil dieses, anders als natürliche Proteine, nicht schon im Magen, sondern erst im Darm verstoffwechselt wird. Das erklärt auch, warum es in Fitness-Studios häufig sehr unangenehm riecht.

Was hilft gegen stinkende Blähungen?

Wenn ihr unter den starken, stinkenden Blähungen leidet, solltet ihr die Proteinzufuhr in eurer Ernährung reduzieren. Insbesondere die abrupte Umstellung der Ernährung kann die Verdauung und die Darmbakterien überfordern. Achtet also auf eine ausgewogene und gesunde Ernährung und stellt euern Speiseplan schrittweise und behutsam um.

Lest dazu auch: Ernährung umstellen mit Ernährungsplan – so geht’s!

Zu viel Eiweiß kann zu übel riechenden Blähungen führen
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Was hilft gegen Blähungen durch zu hastiges Essen?

Neben den Lebensmitteln ist häufig auch die Essroutine schuld an häufigen Blähungen. Wer sich fürs Essen keine Zeit nimmt und es nur hastig runterschlingt, begünstigt einen aufgeblähten Bauch.

Der Grund: Der Verdauungsprozess beginnt schon im Mund, genauer beim Kauen. Im Speichel sind Enzyme enthalten, die im ersten Schritt Kohlenhydrate zersetzen. Wer sich keine Zeit beim Essen nimmt und nicht gründlich kaut, überspringt also einen wichtigen Schritt bei der Verdauung. Die Folge ist eine vermehrte Gasbildung im Darm, ergo: Blähungen. Dazu kommt, dass man beim hastigen Essen viel Luft schluckt und die macht das Problem noch größer.

Blähungen lindern durch bessere Essgewohnheiten

Um die Verdauung zu verbessern und starken Blähungen nach dem Essen vorzubeugen, solltet ihr euch bewusst Zeit für eure Mahlzeiten nehmen. Kaut das Essen gründlich und sorgsam und vermeidet es zu schlingen. Auch dann, wenn der Hunger groß ist. Bewusstes Essen und gründliches Kauen kann nicht nur Blähungen vorbeugen, sondern lässt euch auch besser spüren, wann ihr tatsächlich satt seid.

Welche Hausmittel helfen bei Blähungen?

Vorbeugen ist das wirksamste Mittel gegen Blähungen, denn ist die Luft erst mal im Bauch, dann muss sie auch raus. Doch nicht immer klappt das Vorbeugen. Und häufig treten die Blähungen in den unangenehmsten Situationen auf.

Dann sind SOS-Tipps und Hausmittel, die bei akuten Blähungen helfen, goldwert. Wir haben die wirksamsten für euch gesammelt, die schnelle Hilfe gegen den aufgeblähten Bauch versprechen.

#1 Kräutertee als Hausmittel gegen Blähungen

Eine natürliche Hilfe bei Blähungen stellen Kräutertees dar. Besonders wirksam sind Fencheltee und Kümmeltee bei einem Blähbauch. Die in den getrockneten Kräutern enthaltenen Stoffe beruhigen den Magen-Darm-Trakt und lindern Krämpfe.

Praktisch: Im Supermarkt findet ihr schon fertige Fenchel-Anis-Kümmel-Tees als Hausmittel gegen Blähungen. Am besten lange ziehen lassen und dann lauwarm trinken.

Fenchel-Anis-Kümmel-Tee als Hausmittel gegen Blähungen
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#2 Artischockenblätter helfen bei Blähungen

Ein weiteres natürliches Mittel gegen Blähungen stellen getrocknete Artischocken in Pulverform dar. Die in den Artischockenblättern enthaltenen Stoffe regen den Gallenfluss an und verbessern die Fettverdauung.

Gerade wer nach fettigem Essen häufig an Völlegefühl und Krämpfen leidet, sollte das pflanzliche Hausmittel gegen Blähungen und Magen-Darm-Beschwerden ausprobieren.

Hier findet ihr Artischocken-Kapseln bei Doc Morris*

Ingwer als Hausmittel gegen Blähungen

Ingwer gilt als echte Power-Wurzel und wirksames Hausmittel bei Magen-Darm-Beschwerden. Die in ihm enthaltenen Scharfstoffe Gingerole können nicht nur bei Übelkeit, sondern auch bei Krämpfen und Blähungen helfen. Sie sollen den Magen-Darm-Trakt entspannen und so die Beschwerden lindern.

SOS-Tipp gegen Blähungen: Einfach ein daumengroßes Stück geschälten Ingwer kauen. Alternativ könnt ihr euch auch einen Ingwer-Tee zubereiten, in dem ihr in Scheiben geschnittenen Ingwer mit heißem Wasser aufbrüht.

Kurkuma als Hausmittel gegen Blähungen

Bleiben wir bei den wohltuenden Wurzeln: Auch Kurkuma (Gelbwurz) soll Blähungen lindern und den Bauch entspannen können. Dazu einfach einen Aufguss aus einem Teelöffel Kurkumapulver herstellen und abgedeckt rund 5 Minuten ziehen lassen. Allerdings sollte der Kurkuma-Tee vor den Mahlzeiten eingenommen werden, um seine Wirkung entfalten zu können.

Wichtig: Bei manchen Menschen kann Kurkuma bei häufigem Verzehr zu Magenbeschwerden führen. Ihr solltet also erst testen, ob ihr das Hausmittel vertragt. Wer unter einem Reizmagen leidet, sollte besser zu einem anderen Hausmittel gegen Blähungen greifen.

Kurkuma kann gegen Blähungen helfen
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Warme Wickel gegen Blähungen

Ein Hausmittel gegen Blähungen und Bauchkrämpfe, das schon Oma kannte, sind feucht-warme Wickel. Feuchte Wärme hilft dabei, Krämpfe zu lösen und den Bauch zu entspannen.

Aber Achtung: Dieses einfache Hausmittel sorgt dafür, dass sich Blähungen lösen. Zwar geht es euch danach sicher besser und die Krämpfe nehmen ab, doch ihr müsst damit rechnen, vermehrt zu pupsen. Dieser Tipp ist also nicht unbedingt fürs erste Date geeignet.

Verdauungsspaziergang: Bewegung hilft gegen Blähungen

Wer sich wenig bewegt, weil er zum Beispiel im Job viel sitzt, hat häufig mit Verdauungsproblemen zu kämpfen und leidet nicht selten unter Blähungen. Der Darm ist schlichtweg träge. Was helfen kann, ist leichte Bewegung nach dem Essen – es heißt nicht zu Unrecht „Verdauungsspaziergang“.

Um Blähungen dauerhaft zu lindern bzw. vorzubeugen, solltet ihr leichten Sport fest in euren Alltag integrieren. Wer sich selbst als komplett unsportlich bezeichnet, der startet einfach mit Spaziergängen nach dem Essen und nimmt die Treppe statt den Aufzug.

Auch ruhige Sportarten wie Yoga, Pilates oder Schwimmen sind ideal. Sie regen die Verdauung durch mechanische Bewegung an und helfen gleichzeitig dabei, Stress zu reduzieren. Und Stress gilt als einer der häufigsten Übeltäter bei Verdauungsproblemen wie Verstopfung oder Blähungen.

Lesetipp: Die besten Entspannungsübungen bei Stress

Bauchmassage hilft bei Blähungen

Ein ähnliches Prinzip wie der Verdauungsspaziergang verfolgen auch Bauchmassagen: Sie bringen den Darm mechanisch in Schwung und können so dabei helfen, Verstopfung und Blähungen zu lösen.

Bauchmassagen könnt ihr einfach bei euch selbst vornehmen. Nutzt die 5-10 minütige Pause vom Alltag aktiv zum Entspannen.

Einfache Anleitung für die Bauchmassage:
1. Auf den Rücken legen und den Bauch freimachen.
2. Beide Hände eine Handbreit mittig unterhalb des Nabels ansetzen und leicht drücken.
3. Im Uhrzeigersinn um den Bauch herumgehen und an jeder Stelle leichte drückende Bewegungen ausüben. Der oberste Punkt des Darms befindet sich ca. eine Handbreit oberhalb des Nabels.
5. Seid ihr wieder unten angekommen, die Darmschlingen entlang der Beckenknochen sanft Richtung Bauchnabel ausstreichen.
6. Zum Abschluss die Hände auf den Bauch legen und ein paar tiefe, ruhige Atemzüge nehmen. Versucht die Gedanken loszulassen und euch voll zu entspannen.

Tipp: Besonders wirksam ist die Bauchmassage gegen Blähungen, wenn ihr dazu ein spezielles Öl verwendet. Gut sind Produkte mit Kräuterauszügen, die sich auch für Bauchmassagen bei Babys eignen. Ein solches „Bäuchleinöl“ gibt’s zum Beispiel hier von Weleda bei Doc Morris*

Bauchmassage gegen Blähungen
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Welche Medikamente helfen bei Blähungen?

Wenn Hausmittel nicht helfen, suchen viele nach wirksamen Medikamenten gegen Blähungen. Es gibt eine Reihe von freiverkäuflichen Mitteln, die bei Blähungen in Verbindungen mit Bauchkrämpfen Linderung verschaffen.

Allerdings beugen sie Blähungen nicht vor, sondern sorgen dafür, dass sie sich lösen und die Luft leichter entweichen kann. Medikamente gegen Blähungen sind darüber hinaus krampflösend, helfen also gegen schmerzende Blähungen.

Als wirksam haben sich Produkte mit dem Wirkstoff Simeticon erwiesen. Dieser löst die Gasansammlungen im Bauch auf und hilft so bei Blähungen und Krämpfen.

Spar-Tipp: Hier bei Shop-Apotheke findet ihr freiverkäufliche Medikamente gegen Blähungen günstiger*

Ununterbrochene Blähungen: Wann zum Arzt?

Jeder von uns pupst jeden Tag. Blähungen sind also erst einmal etwas ganz Natürliches. Doch wenn es sehr häufig zu Blähungen kommt, der Bauch ständig prall und aufgebläht ist und starke Schmerzen auftreten, lohnt es sich einen Arzt aufzusuchen. Denn hinter den Blähungen können auch ernsthafte Erkrankungen oder Unverträglichkeiten stecken.

Reizdarm als Ursache für Blähungen

Eine der häufigsten Ursachen von andauernden Blähungen, die mit weiteren Symptomen wie Bauchschmerzen, Durchfall, Völlegefühl oder Verstopfung verbunden sein können, zählt das Reizdarm-Syndrom. Schätzungen zufolge leiden 12 Millionen Deutsche unter der Erkrankung mit unspezifischen Symptomen. Ob ihr betroffen seid, kann der Arzt durch eine Ausschlussdiagnose feststellen.

Unverträglichkeiten oder Allergien

Auch Nahrungsmittelunverträglichkeiten bzw. Allergien wie Laktoseintoleranz, Fructoseintoleranz oder Zöliakie können die Ursache für starke und häufige Blähungen sein. Der Körper kann zum Beispiel im Fall einer Laktoseintoleranz Milchzucker (Laktose) nicht gesund verdauen. Die Folge sind übel riechende Blähungen, Durchfall oder Verstopfung.

Lesetipp: Laktoseintoleranz-Test: Bin ich betroffen?

Die Behandlung bei Lebensmittelunverträglichkeiten oder Zöliakie besteht in der strikten Vermeidung der Lebensmittel, die die Beschwerden auslösen. Um zu erkennen, welche Unverträglichkeit vorliegt, kann neben verschiedenen Tests beim Arzt auch ein Ernährungstagebuch zum Ausfüllen (gibt’s hier bei Amazon*) helfen.

Die detaillierte Dokumentation der Essgewohnheiten und der Verdauung hilft dem Arzt, die Ursache zu finden. Auch eine FODMAP-Diät kann hilfreich sein, um den Magen-Darm-Beschwerden auf die Spur zu kommen.

Ebenfalls praktisch: Apps, mit denen man seine Verdauung dokumentieren und checken kann. Zu den beliebtesten Anwendungen gehört die App Cara Care, die sich speziell an Patienten mit Reizdarm richtet. Die Aufzeichnungen in der App können dem Arzt dabei helfen, die Ursache für die Verdauungsprobleme und ständigen Blähungen und den passenden Behandlungsansatz zu finden.

Quellen:
Onmeda.de: Blähungen: Flatulenz und Meteorismus
Görz, M.: Blähungen: Unerwünschte Winde. Die PTA in der Apotheke Nr. 07/2014, S. 80 f. (1. Juli 2014)