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Urin einhalten: Ist das eigentlich gesundheitsschädlich?

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Darum solltest du nicht regelmäßig deinen Urin einhalten

Manchmal ist es notwendig, den Toilettengang zu unterdrücken - eine Dauerlösung sollte es aber nicht sein.

In manchen Situationen ist es notwendig, dass wir den Toilettendrang unterdrücken. Doch ist das eigentlich ungesund?

Vielleicht kennst du diese Situation: Vor dem nächsten Termin wolltest du noch schnell auf die Toilette gehen, doch es blieb einfach keine Zeit. Jetzt sitzt du da, deine Blase ist voll und eigentlich müsstest du mal ganz dringend auf die Toilette. Entschuldigst du dich und hörst auf deine Körpersignale oder versuchst du, den Urin einzuhalten und den Termin irgendwie durchzustehen?

Die gute Nachricht: Keine der beiden Entscheidungen wäre in dieser Situation falsch. Denn unsere Blase ist durch mehrere Muskelschichten auf der Innenseite ein sehr flexibles Organ und in der Lage, sich anzupassen.

Schaffst du es mal nicht auf die Toilette, dehnt sich die Blase aus, wodurch sie mehr Urin aufnehmen kann. Ab und zu ist das eine großartige Taktik, mit der uns unsere Blase davor bewahrt, in unpassenden Situationen mal schnell ums Eck zu müssen.

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Einhalten kann zu Dysfunktionen führen

Problematisch wird es allerdings dann, wenn der Drang zur Toilette regelmäßig unterdrückt wird. Machst du es dir zur Gewohnheit, immer so lange zu warten, bis es wirklich gar nicht mehr geht (oder versuchst sogar absichtlich, dein Blasenvolumen durch dieses “Training” zu vergrößern), kann das zu einer Schwäche des äußeren Schließmuskels führen.

Der sorgt normalerweise dafür, dass du Urin auch bei voller Blase so lange einhalten kannst, bis du endlich auf der Toilette sitzt. Wird er jedoch durch sehr regelmäßiges Einhalten strapaziert, ist er irgendwann nicht mehr in der Lage, Urin zurückzuhalten und eine Blasenschwäche kann auftreten.

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Höheres Risiko für Blasenentzündungen

Probleme mit dem äußeren Blasenschließmuskel können außerdem dazu führen, dass die Blase nicht mehr vollständig entleert wird. Nach dem Toilettengang verbleibt dann immer ein bisschen Urin in der Blase – sogenannter Restharn.

Da sich im Urin viele Bakterien befinden, ist aber gerade eine vollständige und regelmäßige Entleerung der Blase wichtig, damit sich Bakterien in der Blase nicht ansammeln und vermehren können. Bleibt nach dem Toilettengang immer wieder Restharn zurück, steigert dieser das Risiko, an (chronischen) Blasenentzündungen zu erkranken.

Ab und zu den Urin einzuhalten, ist also kein Problem – schließlich ist unsere Blase dafür ausgelegt. Zur Gewohnheit sollte diese Taktik aber nicht werden, um gesundheitliche Risiken zu vermeiden.