Adventszeit ist offiziell die Zeit für Besinnlichkeit. In vielen Familien heißt es aber vor allem: Geschenke managen, Termine jonglieren, Mails der Kita oder Schule beantworten, Plätzchen backen, Karten für die Schulaufführung besorgen, Weihnachtsessen planen, Einkäufe und dabei irgendwie so tun, als würde man das alles locker schaffen. Die To-do-Liste wächst schneller als der Adventskranz nadelt.
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Damit der restliche Dezember für euch nicht zu einem einzigen Ausnahmezustand wird, lohnt sich evtl. ein Schritt zurück: Was lässt sich vereinfachen? Was delegieren? Und wo hilft ein bisschen Struktur, damit ihr euch nicht komplett verliert?
Hier kommen Ideen, die den Alltag spürbar entlasten. Sogar im Vorweihnachtstrubel.
1. Ein Mini-Meeting pro Woche
Familienorganisation ist ein Job, der selten bis nie gewürdigt wird und trotzdem täglich anfällt. Man kann ihn ja auch nicht nicht tun. Er wird aber leichter, wenn er sichtbar verteilt wird.
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Ein wöchentliches Mini-Meeting von 10 bis 15 Minuten reicht aus, um euch einen Überblick für die Woche zu geben und spart euch hundert spontane Absprachen zwischendurch. Kalender auf den Tisch, kurz durchgehen:
- Welche Termine stehen bei wem an?
- Welche Aufgaben müssen erledigt werden?
- Wer übernimmt was und zwar realistisch?
Wenn jetzt noch ein Kindergeburtstag ansteht, sprecht direkt über Geschenk, Karte, Abholung und wer welchen dieser Schritte übernimmt. So erhält jede*r eine klare To-do-Liste, die nicht ständig neu ausgehandelt werden muss.
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Beim nächsten Mini-Meeting schaut ihr: Wie hat die Verteilung geklappt? Was war zu viel, was ist liegen geblieben? Kleine Anpassungen sorgen dafür, dass sich die Last fairer verteilt und keiner alles im Kopf behalten muss.
2. Eine Wand zur Kommandozentrale
Eine sichtbare ‚Familienwand‘ (früher auch der Familienwandkalender) klingt nach Kleinigkeit, wirkt aber wie ein Reset-Knopf für das Mental-Load-Chaos. Alles, was sonst im Kopf einer einzelnen Person steckt, wird sichtbar gemacht und bekommt einen festen Platz. Dafür eignen sich:
- Familienkalender
- Magnetboard oder Pinnwand
- (kleine) Tafel
- Wochenplan für Haushalt und Fahrdienst(e)
So sehen alle auf einen Blick, was ansteht: Müllabfuhrtermine, Fußballspiele, Zahnarzttermin, Kochplan, Spülmaschine und Co. Das entlastet, weil Informationen nicht mehr mündlich herumgeschoben werden müssen und niemand das Gefühlt bekommt, ständig alles im Blick haben zu müssen.
3. Realistische Woche
Organisation ist hilfreich, löst aber auch nicht alles. Denn mit Kindern zieht auch immer eine Überraschung zu Hause ein. Heißt, ein Kind wird krank, Pakete kommen nicht rechtzeitig an, irgendwas geht kaputt und manchmal dauert einfach alles länger als gedacht.
Plant deshalb Puffer ein: Zeiträume, die bewusst frei bleiben. Nicht als Luxus, sondern weil sie notwendig sind. Sie verhindern, dass ein kleiner Ausfall die ganze Wochenplanung sprengt.
Und wenn ihr Aufgaben nicht schafft, dann ist das eben so. Auch gekaufte Muffins schmecken, ein staubiger Fußboden wird niemanden umbringen und Pizzareste zum Frühstück sind für Kinder das Allergrößte. Ein entspannter Umgang mit dem Alltag ist oft der größere Gewinn als ein perfekter Ablauf.
4. Gebt Aufgaben an die Kinder ab
Kinder wollen helfen. Und sie können oft mehr, als wir ihnen zutrauen. Gerade in der Vorweihnachtszeit, in der die To-do-Liste viel länger ist als sonst, lohnt es sich, Aufgaben an sie zu delegieren. Denn Aufgaben abzugeben entlastet nicht nur die Eltern, sondern ist auch pädagogisch wertvoll.
Schon jüngere Kinder können:
- Schuhe und Jacken selbst wegräumen
- Spielsachen sortieren
- den Tisch decken
- Gemüse schneiden
- Wäsche in den Wäschekorb bringen
Ältere Kinder können zusätzlich:
- Wäsche sortieren, waschen und wegräumen
- (beim) Kochen (helfen)
- Müll hinausbringen
- Haustiere versorgen
- ihre Pausenbrote selbst schmieren
Selbst die kleinste Aufgabe kann abgegeben werden. So entsteht Teamgefühl statt Frust über eine unfaire Verteilung. Und Kinder lernen, Verantwortung zu übernehmen.
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5. Weniger Perfektion
Perfektionismus ist der Grund, warum viele Familien im Dezember an ihre Grenzen kommen. Der Anspruch, alles ’schön‘ und ‚richtig‘ zu machen, frisst nicht nur Energie, sondern oft auch die guten Momente.
Wählt deshalb ganz bewusst aus, was euch wirklich wichtig ist. Ein Adventskranz, der erst am 3. Advent fertig ist? Okay. Ein Weihnachtsmarktbesuch weniger? Auch okay. Was bleibt, ist das, was euch hilft, glücklich macht und Pausen schafft.
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