Nach Angaben des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) kommt es derzeit bundesweit zu einer kritischen Versorgungslage durch unzureichende Blutspenden. Laut der DRK-Präsidentin Gerda Hasselfeldt muss ein Notstand unbedingt vermieden werden.
Die Engpässe von Blutkonserven haben mehrere Ursachen. Zum einen spielt die Corona-Pandemie immer noch eine große Rolle bei der Bereitschaft zu spenden. Aber auch urlaubsbedingte Faktoren und die hohen Temperaturen nehmen Einfluss auf Blutspenden.
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Die Pandemie erhöht den Bedarf
Aber wieso ist der Bedarf größer als der Vorrat? Durch die pandemischen Restriktionen kam es zu einigen Verzögerungen sowie Verschiebungen von Operationen und medizinischen Behandlungen. Das gepaart mit neuen Unfällen durch die Rückkehr vieler Freizeitsportler könnte für Engpässe sorgen, so der Vorsitzende der Deutschen Gesellschaft für Transfusionsmedizin und Immunhämatologie (DGTI), Hubert Schrezenmeier.
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Nicht nur der erhöhte Bedarf, sondern auch die mangelnde Bereitschaft sind ein Problem, dass die geringen Blutkonserven in Krankenhäusern erklärt. Laut Statistiken braucht jeder dritter Bürger*in in Deutschland mindestens eine Blutspende im Verlauf seines Lebens.
Spenden kommen jedoch nur von ca. 3,5 % der Menschen. Dabei werden Blutkonserven für zahlreiche medizinische Zwecke verwendet. Nicht nur nach Unfällen, sondern auch zur Therapie bestimmter Erkrankungen oder größerer Operationen sind Bluttransfusionen essenziell.
Vor-Ort-Aktionen sollen helfen
Die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) initiiert zum heutigen Weltblutspendetag mehrere Vor-Ort-Aktionen in größeren Städten, um für mehr Aufmerksamkeit zu sorgen. Das schnelle Prozedere an den mobilen Stationen soll auch Erstspender*innen motivieren, sodass diese als Lebensretter kontinuierlich aktiv bleiben.
Alles unter dem Motto: „Blut spenden. Einfach machen.“ Daher gilt auch der dringende Appell von Prof. Dr. Martin Dietrich, dem kommissarischen Direktor des BZgA: „Um die Blut- und Plasmaversorgung auch in dieser Zeit aufrechtzuerhalten, ist das Engagement all derer erforderlich, die gesundheitlich dazu in der Lage sind“.
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Wer kann spenden?
Spenden kann jeder, der gesundheitlich fit und zwischen 18 und 68 Jahre alt ist. Das Alter sowie auch der gesundheitliche Zustand wird vor jeder Blutentnahme geprüft. Männer können um die sechsmal und Frauen ca. viermal innerhalb eines Jahres spenden.
Zwischen den einzelnen Terminen müssen mindestens acht Wochen liegen, zwölf Wochen wären aber besser. Nur so kann sich der Körper erholen und wieder ausreichend neues Blut bilden und den Eisengehalt aufstocken.
Für mehr Informationen zum Ablauf von Blutspenden können euch diese Seiten weiterhelfen:
- www.blutspenden.de/faq/ (FAQ zu Blutspenden des BZgAs)
- https://www.drk.de/mitwirken/blutspende/ (Aktion #missingtype – erst wenn‘s fehlt, fällt‘s auf!)
- https://www.haema.de/aktionen/ (das Blutspenden und Haema)
- oder telefonisch unter 0800 11 949 11 (Servicehotline des DRK)