Wir finden jeden Tag aufs Neue eine andere Ausrede, warum wir keinen Sport machen können. Die Arbeit, eine Verabredung oder ein Weh-Wehchen kommen immer gerne dazwischen. Aber die Motivation ist nicht das Einzige, was uns oft fehlt, um uns zum Sport aufzuraffen.
Wie Forscher*innen der britischen Universität Leeds nun herausfanden, ist auch das sogenannte Piezo1-Protein mit dafür verantwortlich. Das Protein sorgt für den reibungslosen Blutfluss zu unseren Muskeln. Wenn dieser gestört ist, werden auch unsere Muskeln geschwächt.
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Wie das Fachmagazin „Journal of Clinical Investigation“ berichtet wurden Mäuse, im Rahmen einer Studie, in zwei Gruppen aufgeteilt. Die eine Gruppe wies dabei einen Mangel des Piezo1-Proteins auf. Wie die Ergebnisse zeigten, war diese Mäuse-Gruppe tatsächlich weniger leistungsfähig als die andere Gruppe.
Weniger Sport verringert die Leistungsfähigkeit
Zunächst dachten die Forscher*innen, die Mäuse seien aufgrund des Protein-Mangels weniger interessiert an den angebotenen Aktivitätsmöglichkeiten wie zum Beispiel dem Laufrad. Jedoch unterschieden sich die Ergebnisse der beiden Mäuse-Gruppen nicht in der Anzahl der täglichen Trainingseinheiten.
Vielmehr lag der Unterschied in der Leisungsfähigkeit der Mäuse während der Trainingseinheit. Die Mäuse mit Protein-Mangel waren wesentlich schwächer, langsamer und kamen im Schnitt auf eine geringere Laufumdrehung pro Trainingseinheit, als die Gruppe, dessen Piezo1-Spiegel im Ideal-Bereich lag.
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Diese Ergebnisse lassen sich laut der Expert*innen auch auf den Menschen übertragen, da er über selbiges Protein verfügt. Forscherin und Hauptautorin der Studie, Fiona Bartoli, betont zudem: „Unsere Studie unterstreicht die entscheidende Verbindung zwischen körperlicher Aktivität und körperlicher Leistungsfähigkeit, die Piezo1 auf diesem Niveau herstellt. Unsere Piezos durch Sport aktiv zu halten, kann entscheidend für unsere körperliche Leistungsfähigkeit und Gesundheit sein.
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Laut Mitautor Prof. David Beech könnte dies ein möglicher Ansatz sein, dieses Protein zu aktivieren ohne sportlich aktiv zu werden. Zum Beispiel für Menschen, die aus gesundheitlichen Gründen für eine längere Zeit keinen Sport treiben dürfen. „Unsere Entdeckung bietet auch die Möglichkeit, darüber nachzudenken, wie der Verlust der Muskelfunktion auf neue Weise behandelt werden könnte: Wenn wir Piezo1 aktivieren, könnte dies helfen, die körperliche Leistungsfähigkeit aufrechtzuerhalten“, erklärt Beech.
Allgemein sollte diese neue Ekenntnis ein Appell an uns sein, mehr Sport zu treiben und regelmäßige Bewegung in unseren Alltag zu einzubauen. Denn dies ist ungemein wichtig für Leistungsfähigkeit, aber vor allem auch für unsere langfristige Gesundheit.