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Garten-Trendwende: Warum die Ära des Kirschlorbeers vorbei ist

Blick in Garten mit Trog und Gemüsebeet
© Adobe Stock

Vorab im Video: Diese Pflanzen sind in deutschen Gärten verboten

Lorbeerhecken, graue Sichtschutzzäune und Steingärten dominieren noch immer viele Neubaugebiete. Dabei ist diese Gartengestaltung mittlerweile schon wieder out. Lies hier, was die Trends in Sachen Garten sind.

Noch vor einigen Jahren sollten die Gärten vor allem eines sein: praktisch und möglichst ordentlich. Statt Insekten besuchter Blumenbeete beherrschten vielerorts karge Steingärten die Nachbarschaften und natürlich die obligatorischen Lorbeerhecken. Pflegeleicht ja, aber auf Kosten der Artenvielfalt.

Glaubt man dem „Branchen-Report Garden-Living, Gardening und Lebendes Grün – Perspektiven bis 2030“ kommt es immer mehr zum Umdenken, was die Gartengestaltung angeht.

Das bestätigen auch aktuelle Umfragen, wie die des Gartengeräte-Herstellers Stihl. Das Ergebnis: Menschen sind heute länger und lieber im Garten. Die wichtigsten Motive sind dabei, „Zeit in der Natur verbringen“ zu wollen (59%) und „selbst kreativ werden und Projekte umsetzen“ zu wollen (41 %).

Aus den Erkenntnissen der Umfrage und den Branchen-Berichten des Gartenfachhandels ergeben sich drei Trends, die die Gartengestaltung 2024 prägen werden.

Garten-Trend #1: Selbstversorger-Garten

Der Garten als Selbstversorger-Projekt spielt eine immer größere Rolle. Das bestätigen auch die Verkäufe des Gartenfachhandels. Essbare Pflanzen, allen voran Gemüse und aromatische Kräuter, gehören zu den Bestsellern im Sortiment.

Laut des Branchenmagazins „Grüner Markt“ sind veredelte Gurken stark nachgefragt, genau wie samenechte Tomaten und historische Gemüsesorten. Samenecht bedeutet, dass aus den Samen einer Pflanze eine neue Pflanzen gezogen werden kann. Das macht diese Sorten nachhaltiger und günstiger.

Lies dazu auch: Für perfekte Tomaten: Garten-Experte schwört auf Tomatendünger aus zwei simplen Zutaten

Der Trend eigenes Obst und Gemüse anzubauen wird gerne verknüpft mit weiteren DIY-Projekten wie zum Beispiel das Anlegen eines Hochbeets oder einer Kräuterschnecke aus Natursteinen.

Hochbeet mit Gemüse
Immer mehr Menschen bauen selbst Gemüse und Obst an. Credit: Adobe Stock

Garten-Trend #2: Naturnaher Garten

Alle Fans des Kirschlorbeers müssen jetzt stark sein: Bei der neuen Garten-Generation hat das Gewächs ausgedient. Denn der Trend geht laut Branchen-Kennern eindeutig zu naturnahen Gärten mit insektenfreundlichen Pflanzen.

Heimische Stauden und heimische Gehölze bestimmen moderne Gärten, die unter ökologischen Gesichtspunkten angelegt werden. Tschüss akkurat getrimmte Hecken, leblose Steingärten und kurz gestutzter Rasen ohne Unkraut. Hallo Wildwuchs! Über den freut sich die Natur am meisten.

Naturnaher Garten mit Stauden und Holzstuhl
Statt perfekt getrimmt und ordentlich zu sein, zeigen naturnahe Gärten ihre wilde Schönheit. Credit: Adobe Stock

Und auch in Sachen Sichtschutzzaun steht ein Zeitenwechsel an: Der Doppelstabmattenzaun mit dunkelgrauen Kunststoffbahnen (übrigens eines der häufigsten Elemente in deutschen Gärten) bekommt immer häufiger natürliche Konkurrenz durch Haselnusszäune oder Weidenzäune.

Lesetipp: 5 insektenfreundliche Sträucher: Was du statt Kirschlorbeer pflanzen solltest

Garten-Trend #3: Der smarte Garten

Genau wie im Haus, Stichwort Smart Home, erleichtert moderne Technik auch das Gärtnern. Schon 7 % aller Garten-Besitzenden setzen laut „Grüner Markt“ auf Smart-Gardening-Lösungen. Besonders beliebt sind automatische Bewässerungen (hier bei Lidl*) und Mähroboter (gibt’s hier günstig bei Lidl*).

Doch genau bei diesen ist Vorsicht geboten: Laut Informationen der NABU können Mähroboter zur tödlichen Gefahr für Igel werden. Nähert sich der Roboter, kugelt sich der Igel zusammen und kommt unter die scharfen Messerwerkzeuge. Was meist zum Tod des Tieres führt.

Damit keine Gefahr für die stacheligen Vierbeiner entsteht, empfehlen Expert*innen die Mähroboter so einzustellen, dass sie nur tagsüber laufen. Da Igel nachtaktiv sind und erst in der Dämmerung munter werden, sollten die automatischen Rasenmäher in dieser Zeit nicht fahren.

Extra-Tipp: Um Igeln im Garten ein gemütliches und sicheres Plätzchen zu schaffen, solltest du eine Ecke in deinem Garten bewusst nicht aufräumen. Laub, Äste, Baumrinde – alles, was woanders im Garten die Optik stört, kann dort zu einem Unterschlupf für Igel angehäuft werden. Naturnah und tierfreundlich!

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