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Auf einen Blick: Welche Vorsorge­untersuchungen stehen in der Schwangerschaft an?

Auf einen Blick: Welche Vorsorge­untersuchungen stehen in der Schwangerschaft an?
Auf einen Blick: Welche Vorsorge­untersuchungen stehen in der Schwangerschaft an? Credit: AdobeStock/ natapetrovich

Eine Schwangerschaft wird in Deutschland sehr gut überwacht. Regelmäßige Vorsorgeuntersuchungen stellen die Gesundheit von Mutter und Kind sicher und sollen dabei helfen, mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Welche Termine in den 40 Schwangerschaftswochen anliegen, erklären wir euch hier im Überblick.

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Auf einen Blick: Welche Vorsorge­untersuchungen stehen in der Schwangerschaft an?

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Mit rund zehn bis zwölf Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft werden eine Frau und ihr ungeborenes Baby kontinuierlich überwacht. So wird sichergestellt, dass es ihr und dem Baby gut geht. Auftretende Komplikationen oder mögliche Gefahren für das Kind sollen früh entdeckt und Gegenmaßnahmen ergriffen werden.

Normalerweise gibt es von der Frühschwangerschaft bis hinein ins dritte Trimester alles vier Wochen, also einmal pro Monat eine Vorsorgeuntersuchung. Die Ergebnisse werden jeweils in den Mutterpass eingetragen. Gegen Ende der Schwangerschaft, ab circa der 32. Schwangerschaftswoche (SSW), werden alle zwei Wochen Termine angesetzt.

Ist der errechnete Geburtstermin (ET) überschritten (40+0 SSW oder auch ET+0 genannt), finden alle zwei Tage Termine beim Frauenarzt bzw. der Frauenärztin oder der Hebamme statt.

Neben den vorgeschriebenen Vorsorgeuntersuchungen, die jede werdende Mutter machen sollte, gibt es ein paar, die zusätzlich gemacht werden können. Dazu gehört zum Beispiel das Ersttrimester-Screening oder eine Fruchtwasseruntersuchung. Diese werden angeboten, wenn eine Risikoschwangerschaft vorliegt und/ oder die Mutter 35 Jahre und älter ist.

Was bei welcher Vorsorgeuntersuchung während der Schwangerschaft passiert, worauf du dich einstellen musst sowie die Vor- und Nachteile der freiwilligen Untersuchungen stellen wir dir im Folgenden vor.

Ultraschalluntersuchung

Die erste Untersuchung, an die werdende Mamis denken, ist der Ultraschall. Vermutlich, weil sie hierbei ihr Baby zum ersten Mal sehen!

Tatsächlich sind während der Schwangerschaft nur drei Ultraschalluntersuchungen vorgesehen. Die erste wird zwischen der 9. und 12. Woche durchgeführt. Hier prüft der Arzt den errechneten Geburtstermin und passt diesen gegebenenfalls an.

Zwischen Woche 19 und 22 kommt die nächste große Ultraschalluntersuchung. Das Baby ist jetzt schon richtig groß und es wird geprüft, ob es sich normal entwickelt und ob sich vielleicht mehr als ein Kind im Mutterleib versteckt. Zeigt sich das Baby von seiner besten Seite, kann man zu diesem Zeitpunkt auch das Geschlecht bestimmen.

Am Ende der Schwangerschaft, zwischen der 29. und 32. Woche, gibt es den letzten Ultraschalltermin. Hier kontrolliert der Arzt hauptsächlich die inneren Organe und prüft, ob sie richtig entwickelt sind.

Die Ultraschallgeräte der Ärzte werden immer besser. Große Praxen haben 3D-Geräte, mit denen man das Baby schon richtig gut erkennen kann. Diese Geräte werden auch eingesetzt, wenn Unsicherheiten bestehen, was die Entwicklung des Kindes angeht.

Blut-Tests

Angst vor Nadeln? Die wirst du während deiner Schwangerschaft verlieren, denn bei jedem Arztbesuch wird dir wenigstens ein bisschen Blut abgezapft.

Bei der großen Erstuntersuchung nimmt der Arzt dir einiges an Blut ab, denn hier werden ein paar grundsätzliche Dinge untersucht. So wird zum einen deine Blutgruppe und der Rhesusfaktor bestimmt. Bei dem sogenannten Antikörper-Suchtest wird geprüft, ob sich die Blutgruppen von Mutter und Kind vertragen bzw. ob eine sogenannte Rhesusunverträglichkeit vorliegt. Bei bestimmten Konstellationen erhält die Mutter dann eine Rhesusprophylaxe.

Des Weiteren wird bei dieser Vorsorgeuntersuchung gecheckt, ob du an einer Geschlechtskrankheit wie Chlamydien oder Syphilis erkrankt bist. Auch ein HIV-Test wird empfohlen. Zusätzlich wird untersucht, ob und im welchem Ausmaß sich im Blut Abwehrzellen gegen Röteln finden, was für eine bereits durchgemachte Infektion spricht. Denn eine Rötelnerkrankung in der Schwangerschaft wäre sehr gefährlich.

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Der Eisengehalt ist ebenfalls ein wichtiger Wert, der bei jeder Vorsorgeuntersuchung geprüft wird. Allerdings wird nur ein Tropfen Blut aus der Fingerspitze entnommen. Viele Schwangere haben einen leichten Eisenmangel (vermehrt gegen Ende der Schwangerschaft), der unbehandelt dazu führen kann, dass das Baby nicht ausreichend mit Sauerstoff versorgt ist. Durch die Einnahme von Eisentabletten kann das verhindert werden.

Die erste Untersuchung, an die werdende Mamis denken, ist der Ultraschall.
Schwangere Frau wird per Ultraschall untersucht. Credit: iStock

Blutdruck-Messung

Der Blutdruck wird ebenfalls bei jeder Vorsorgeuntersuchung gemessen und insbesondere im letzten Drittel genau überwacht. Der Grund: Ein zu hoher Blutdruck (über 140/90 mmg Hg) kann ein Anzeichen für eine Gestose sein, eine sogenannte Schwangerschaftsvergiftung. Dieser in der Schwangerschaft auftretende Bluthochdruck kann für Mutter und Kind gleichermaßen gefährlich sein und muss behandelt werden.

Herzton-Kontrollen

Der Herzton des Babys lässt sich ab der 12. Schwangerschaftswoche prüfen und wird vom Arzt bei jeder Vorsorgeuntersuchung gecheckt. Er kann an Rhythmus und Schlagzahl pro Minute erkennen, ob alles in Ordnung ist.

Am Ende der Schwangerschaft, ab ca. der 32. Woche, werden die Mütter in zweiwöchigem Rhythmus zusätzlich an den CTG, den Herzton-Wehenschreiber, angeschlossen.

Gewichtskontrolle

Um regelmäßiges Wiegen kommst du während deiner Schwangerschaft nicht herum. Das Wiegen ist Teil jeder Vorsorgeuntersuchung. Der Arzt kontrolliert hierbei, ob du ausreichend oder zu stark zunimmst und warnt, wenn du es mit dem ‚Für-Zwei-Essen‘ übertreibst. Eine Gewichtszunahme von 10 bis 15 Kilogramm während der gesamten Schwangerschaft ist völlig normal. Tatsächlich muss man nur etwa ein Käsebrot pro Tag mehr essen, um den Mehrbedarf zu decken.

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Urin-Kontrolle

Werdende Mütter müssen sich auch darauf einstellen, bei jeder Vorsorgeuntersuchung eine Urinprobe abzugeben. Die Untersuchung des Urins ist für die Bestimmung des Entzündungswerts wichtig. Harnwegsinfektionen können so entdeckt bzw. ausgeschlossen werden. Außerdem ist ein erhöhter Eiweißgehalt im Urin ein Anzeichen für eine vorliegende Gestose.

Ein weiterer Wert, der im Urin bestimmt wird, ist der Zuckerwert. Ist der wiederholt erhöht, kann ein Schwangerschaftsdiabetes vorliegen. Um dies auszuschließen, überprüft der Arzt u. a. zusätzlich den Blutzuckerwert.

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Diabetes-Test

Während der Zuckerbelastungstest zum Nachweis einer Schwangerschaftsdiabetes vor 2010 hauptsächlich gemacht wurde, wenn der oder die Frauenärzt*in mehrmals hintereinander Spuren von Zucker im Urin entdeckt hat, ist er seither für alle Schwangeren vorgesehen. Durchgeführt wird er in der Regel zwischen der 22. und 24. Schwangerschaftswoche.

Dafür geht die werdende Mutter nüchtern in die Praxis. Bereits dann wird ihr zum ersten Mal Blut abgenommen. Anschließend trinkt sie eine Zuckerlösung. Nach einer Stunde wird noch einmal Blut abgenommen. Nach einer weiteren Zuckerlösung und einer erneuten Wartezeit von 60 Minuten wird ein drittes und letztes Mal Blut abgenommen.

Der Schwangerschaftsdiabetes tritt nur während der Schwangerschaft auf und verschwindet danach ganz von selbst. Für die Mutter ist dieser Diabetes ungefährlich. Unbehandelt kann er aber Nachteile für das Baby haben.

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Ersttrimester-Screening

Das Ersttrimester-Screening ist ein Aspekt im Rahmen der Vorsorge, der gemacht werden kann, aber nicht gemacht werden muss. Das Screening wird zwischen der 11. und 13. Schwangerschaftswoche durchgeführt. Der Arzt oder die Ärztin misst die Dicke der Nackenfalte des Kindes, bestimmt zwei Blutwerte der Mutter und kombiniert die Ergebnisse mit dem Alter der Mutter. So erhält man eine statistische Aussage darüber, wie wahrscheinlich es ist, dass bei dem Kind eine Chromosomenstörung vorliegt.

Diese Untersuchung ist eine freiwillige Leistung und wird nicht von den Krankenkassen gezahlt. Sie zählt zu den individuellen Gesundheitsleistungen (IGeL). Empfohlen wird sie jedoch Frauen ab 35 Jahren, denn dann gelten sie medizinisch als Risiko-Schwangere. Wer unschlüssig ist, ob er das Ersttrimester-Screening machen lassen sollte, sollte sich Gedanken darüber machen, ob Auffälligkeiten der Untersuchung etwas am Wunsch für das Baby ändern würden.

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Zeigt das Ersttrimester-Screening Auffälligkeiten, kann der Arzt auf Wunsch der Eltern weitere Untersuchungen vornehmen. Diese sind jedoch mit einem größeren Risiko für das ungeborene Baby verbunden.

Chromosomen-Test

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, eine Chromosomenschädigung festzustellen. Ab der 11. Schwangerschaftswoche kann die sogenannte Chorionzottenbiopsie gemacht werden. Hier wird Gewebe aus der Plazenta, dem Mutterkuchen, entnommen und untersucht.

Zwischen der 14. und 20. Schwangerschaftswoche kann eine Fruchtwasseruntersuchung, die Amniozentese, gemacht werden.

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Beide Untersuchungen sind nicht ganz ungefährlich und können schlimmstenfalls eine Fehlgeburt auslösen. Die Mutter entscheidet selbst, ob sie diese Untersuchung möchte. Die Kosten dafür übernimmt die Krankenkasse, wenn die Mutter über 35 Jahre ist oder der Verdacht einer Chromosomenschädigung vorliegt.

Weitere Informationen zu den Vorsorgeuntersuchungen in der Schwangerschaft findet ihr bei der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA).

Wichtiger Hinweis: Der Inhalt dieses Artikels dient lediglich der Information und ersetzt keine Diagnose und Beratung beim Arzt oder der Ärztin. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr eure*n Ärzt*in kontaktieren. Über die bundesweite Nummer 116117 ist der ärztliche Bereitschaftsdienst erreichbar.