Veröffentlicht inFamilie, Schwangerschaft & Geburt

Haarausfall nach Schwangerschaft: Ursachen und Tipps bei Haarausfall in der Stillzeit

Ein paar Monate nach der Geburt leiden die meisten Frauen an Haarausfall. Warum der normal ist und erst einmal kein Grund zur Sorge, lest ihr bei uns.
© AdobeStock/ Studio Romantic

Haarausfall nach der Schwangerschaft: Das hilft

In der Schwangerschaft sorgt das Hormon Östrogen für volleres und kräftigeres Haar. Danach fallen die Haare aber wieder aus. Wir erklären euch wieso und was dagegen hilft.

Schon kurz nach der Geburt werden die Haare vieler Mütter stumpf und fallen aus. Für viele ein echter Horror. Aber warum leiden Frauen an Haarausfall nach der Schwangerschaft und was hilft dagegen?

Inhaltsverzeichnis

Frauen sind sensibel, wenn es um ihre Haare geht. Für die meisten von uns sind sie ein Symbol von Weiblichkeit und immer auch ein Spiegel des eigenen Befindens. Kein Wunder also, dass uns der Haarausfall nach der Schwangerschaft eiskalt erwischt und ziemlich verunsichert. Schließlich haben wir noch ein paar Wochen vor der Geburt die schönste Traummähne gehabt.

Es besteht jedoch kein Grund zur Sorge, wenn die Haare ein paar Wochen und Monate nach der Geburt vermehrt ausfallen. Denn Haarausfall nach einer Schwangerschaft, medizinisch postpartales Effluvium genannt, ist eine normale Reaktion des Körpers. Warum genau Frauen nach der Entbindung die Haare ausfallen, wann der Haarverlust einsetzt, wie lange er andauert und was dagegen helfen kann, lest ihr bei uns.

Auch lesen: Jetzt mal ehrlich: 20 Dinge, die jede Mama nach der Geburt erwarten

Ursachen für Haarausfall nach der Schwangerschaft?

Schuld am Haarausfall nach der Schwangerschaft ist der sich verändernde Hormonhaushalt, genauer gesagt der veränderte Östrogen-Spiegel. In der Schwangerschaft produziert der Körper der Frau vermehrt das Hormon Östrogen. Das regt zum einen das Haarwachstum an, sorgt aber auch dafür, dass die Haare nicht so schnell abgestoßen werden, also länger auf dem Kopf ‚gehalten‘ werden. Durch den so verlängerten Haarzyklus wird das Haar voller und kräftiger.

Nach der Geburt sinkt der Östrogenspiegel. Das führt dazu, dass die Wachstumsphase der Haare verringert wird, der Haarzyklus sich also auf das Niveau vor der Schwangerschaft einpendelt. Einzelne Haare werden also nicht mehr länger von der Kopfhaut ‚gehalten‘.

Es kann deshalb passieren, dass einem die Haare nach der Geburt büschelweise ausfallen. Das jedoch ist in den Monaten nach der Entbindung normal und nicht auf einen Mangel an Vitaminen, eine falsche Ernährung oder einen gestörten Hormonhaushalt zurückzuführen. Mütter haben Monate nach der Geburt Haarausfall, weil sie genau genommen davor viel mehr Haare hatten.

Ab wann verliert man Haare nach der Geburt?

In den Wochen nach der Geburt fällt der Östrogenspiegel auf das ’normale‘ Level zurück. Die meisten Frauen bemerken rund zwei bis drei Monate nach der Schwangerschaft einen vermehrten Haarausfall. Der ist im Übrigen auch völlig unabhängig davon, ob eine Frau stillt oder nicht.

Wie lange hält Haarausfall nach Entbindung an?

Der hormonbedingte Haarausfall nach einer Schwangerschaft reguliert sich in den meisten Fällen innerhalb des ersten Jahres nach der Entbindung. Hat sich der Östrogenspiegel normalisiert und sind alle ‚zusätzlichen Haare‘ ausgefallen, reguliert sich auch das Haarwachstum – die Haare wachsen und fallen wieder aus wie vor der Schwangerschaft.

Sollte auch nach dem ersten Jahr der vermehrte Haarverlust anhalten, kann es helfen, seine*n Frauenärzt*in oder eine*n Dermatolog*in um Hilfe zu bitten. Denn Haarausfall kann ein Zeichen für eine mangelhafte bzw. nicht ideale Ernährung sein. So kann eine lückenhafte Versorgung von Zink, Eisen, Omega-3-Fettsäuren und diversen Vitaminen das Haarwachstum negativ beeinflussen.

Vor allem in der Stillzeit sollten Mütter auf eine ausreichende Nährstoffversorgung achten. Auf dem Speiseplan stehen deshalb idealerweise: Proteine, frisches Gemüse und Obst, Getreide (Vollkorn), Milchprodukte und pflanzliche Fette. Nüsse und getrocknetes Obst können zwischendurch gegen den kleinen Hunger helfen.

Lesetipp: 4 Dinge, die mit deiner Partnerschaft passieren, wenn du ein Kind bekommst

Tipps gegen Haarausfall nach Schwangerschaft?

Wir haben gelernt: Efluvium nach der Geburt ist eine natürliche Reaktion des Körpers und erst einmal kein Zeichen einer Krankheit. Deshalb bedarf es auch eigentlich keiner Gegenmaßnahmen, um diese Form von Haarausfall zu verhindern, bzw. hinauszuzögern.

Und trotzdem gibt es Dinge, die Haarverlust nach der Schwangerschaft weiter begünstigen. Psychischer Stress kann ein Grund sein. Fühlt sich die Frau nach der Schwangerschaft unwohl, gestresst und überfordert, kann das den Haarausfall nach der Geburt weiter begünstigen.

Das Hausmittel gegen übermäßigen Haarausfall sind deshalb ausgedehnte Ruhephasen. Klingt manchmal leichter als getan, vor allem in den Ohren einer frisch gebackenen Mama, aber es wirkt Wunder. Entschleunigt euer Leben mit Baby. Hört nicht auf andere, sondern macht die Dinge, wie sie euch gefallen.

Lies auch: Sex nach der Geburt: Wir klären die wichtigsten Fragen

Zusätzlich zu mehr Ruhe gibt es Medikamente, die bei starkem Haarausfall nach der Schwangerschaft helfen könnten. Eine Einnahme sollte aber immer mit dem behandelnden Frauenarzt bzw. Frauenärztin abgestimmt werden und im Idealfall erst nach der Stillzeit begonnen werden.

Geduld bei Haarausfall nach der Schwangerschaft

Versucht euch nicht an ‚Wundermitteln‘ wie Shampoos, Haarwasser oder Spülungen, die angeben, den Haarausfall nach der Geburt zu stoppen. Denn die halten nicht, was sie versprechen.

Habt Geduld. Gönnt euch einen neuen Haarschnitt und genießt euer erstes Jahr als Mama. Achtung, Mama-Phrase: Denn diese Zeit ist so schnell vorbei und kommt nicht wieder.

Wichtiger Hinweis: Die Inhalte dieses Artikels dienen lediglich der Information und ersetzen keine Diagnose oder Handlungsempfehlung einer Medizinerin oder eines Mediziners. Treten Unsicherheiten, dringende Fragen oder Beschwerden auf, solltet ihr eure*n Ärzt*in kontaktieren.