Locken sind wunderschön – aber manchmal auch ganz schön widerspenstig und pflegeintensiv. Wenn du zu den Glücklichen gehörst, die von Natur aus welliges oder lockiges Haar haben, kennst du das sicher: Mal springen sie perfekt, mal wirken sie platt und trocken. Und manchmal hast du das Gefühl, sie machen einfach, was sie wollen.
Aber keine Sorge: Mit der richtigen Pflege kannst du deine Locken nicht nur bändigen, sondern sie richtig zum Strahlen bringen. Hier erfährst du, wie du deine Curls liebst, pflegst und stylst – ohne sie zu überfordern.
Warum braucht lockiges Haar mehr Aufmerksamkeit?
Lockiges Haar hat eine ganz andere Struktur als glattes Haar. Durch die gedrehte Form kann der natürliche Talg von der Kopfhaut nicht so leicht in die Spitzen wandern. Deshalb sind Locken von Natur aus trockener, oft empfindlicher und schneller von Frizz betroffen.
Damit deine Locken glänzen, brauchen sie vor allem eins: Feuchtigkeit und sanfte Pflege. Wenn du lernst, ihre Bedürfnisse zu verstehen, wirst du sehen, wie schön sie sein können – ganz ohne Glätteisen oder stundenlanges Styling.
Die Top 5 Do’s – So bringst du deine Locken in Bestform
1. Feuchtigkeit ist der Schlüssel zu schönen Locken
Lockiges Haar ist immer ein bisschen durstig. Versorge es deshalb bei jeder Haarwäsche mit einem reichhaltigen Conditioner, der Feuchtigkeit spendet und die Schuppenschicht glättet. Einmal pro Woche darf es ruhig eine Extraportion Pflege sein – zum Beispiel in Form einer intensiven Feuchtigkeitsmaske.
Achte bei deinen Produkten auf Inhaltsstoffe wie Aloe Vera, Sheabutter, Kokosöl oder Glycerin – sie versorgen dein Haar mit Nährstoffen und halten es geschmeidig.
Nach dem Waschen solltest du unbedingt ein Leave-in-Produkt oder eine Curl Cream* ins handtuchtrockene Haar geben. Das hilft, die Feuchtigkeit zu versiegeln und sorgt dafür, dass deine Locken schön definiert bleiben. Je besser deine Locken mit Feuchtigkeit versorgt sind, desto weicher und glänzender wirken sie.
2. Vor der Wäsche: ein kleiner Pflege-Trick mit großer Wirkung
Kennst du schon den „Pre-Poo“-Trick? Das steht für „Pre-Shampoo“ und bedeutet, dass du dein Haar vor dem Waschen pflegst. Klingt ungewöhnlich – funktioniert aber wunderbar!
Massiere etwas Jojoba-, Argan*– oder Olivenöl in deine Längen und Spitzen ein und lass es 20 bis 30 Minuten einwirken. So bildest du eine Art Schutzschild, das verhindert, dass dein Shampoo zu viel Feuchtigkeit entzieht.
Das Ergebnis: Deine Locken fühlen sich nach dem Waschen viel weicher an und lassen sich zusätzlich leichter entwirren.
3. Wasche deine Haare sanft – und nicht zu oft
Lockiges Haar muss nicht jeden Tag gewaschen werden. Im Gegenteil: Zu häufiges Shampoonieren trocknet es aus. Zwei bis drei Wäschen pro Woche sind völlig ausreichend.
Verwende dabei ein mildes, sulfatfreies Shampoo*, das die Kopfhaut reinigt, aber die natürlichen Öle im Haar erhält.
Trage das Shampoo nur auf die Kopfhaut auf – die Längen werden beim Ausspülen automatisch mit gereinigt. Wenn du Stylingreste entfernen möchtest, hilft einmal im Monat ein klärendes Shampoo. Danach aber unbedingt eine reichhaltige Pflege verwenden!
Tipp: Hast du schon mal die „Curly Girl-Methode“ ausprobiert? Das könnte der Startschuss für deine Locken sein!
4. Entwirre deine Locken mit Gefühl
Locken sind empfindlich – besonders, wenn sie nass sind. Deshalb gilt: Entwirre sie nur dann, wenn sie mit Conditioner oder Maske gepflegt sind.
Fang an den Spitzen an und arbeite dich langsam nach oben vor. Am besten nimmst du dafür deine Finger oder einen groben Kamm. Das schont die Haarstruktur und verhindert Haarbruch.
Wenn du deine Locken auffrischen möchtest, kannst du sie morgens leicht mit Wasser oder einem Locken-Refresh-Spray anfeuchten und vorsichtig neu in Form kneten.
5. Lass sie atmen – und trockne schonend
Locken lieben es, wenn du sie einfach in Ruhe lässt. Am schönsten fallen sie, wenn sie an der Luft trocknen dürfen.
Nach dem Waschen solltest du das Wasser sanft mit einem Mikrofaserhandtuch oder Baumwoll-T-Shirt ausdrücken – bitte nicht rubbeln!
Wenn es schnell gehen muss, föhne deine Haare mit einem Diffusor-Aufsatz auf niedriger Hitze. Das erhält die Sprungkraft deiner Locken.
Tipp für die Nacht: Schlafe auf einem Seiden- oder Satinkissenbezug oder binde deine Haare zu einem lockeren Ananas-Dutt hoch. So bleiben deine Locken auch am nächsten Morgen schön definiert.
Die Top 5 Don’ts – Das solltest du besser vermeiden
1. Locken niemals im trockenen Zustand kämmen
So verlockend es auch ist – Finger weg von der Bürste, wenn deine Locken trocken sind!
Trockene Locken zu kämmen zerstört ihre Form und lässt sie wie eine Löwenmähne aussehen. Wenn du sie entwirren möchtest, mach das immer im nassen Zustand und mit etwas Conditioner im Haar.
2. Hitze nur in Ausnahmefällen
Lockiges Haar ist besonders empfindlich gegenüber Hitze. Sie öffnet die Schuppenschicht und entzieht dem Haar Feuchtigkeit. Wenn du also mal zum Glätteisen oder Lockenstab greifst, verwende unbedingt ein gutes Hitzeschutzspray*.
Am besten aber verzichtest du so oft wie möglich auf Hitze – deine Locken werden es dir mit mehr Glanz und Elastizität danken.
3. Zu häufiges Waschen trocknet aus
Weniger ist mehr – vor allem bei Shampoo. Wenn du deine Haare zu oft wäschst, spülst du die natürlichen Öle aus, die deine Locken weich und glänzend halten.
Zwischendurch kannst du einfach etwas Wasser oder eine kleine Menge Conditioner* nutzen, um sie aufzufrischen – das nennt sich Co-Washing und ist besonders schonend.
4. Finger weg von Silikonen und austrocknenden Alkoholen
Viele herkömmliche Shampoos und Stylingprodukte enthalten Stoffe, die Locken langfristig schaden. Silikone legen sich wie ein Film um das Haar und verhindern, dass Pflegewirkstoffe eindringen können. Austrocknende Alkohole entziehen zusätzlich Feuchtigkeit.
Achte deshalb beim Einkauf auf „Curly Girl approved“-Produkte – also solche, die frei von Sulfaten, Silikonen und Alkohol sind. So können deine Locken endlich aufatmen.
5. Zu viel Styling stresst dein Haar
Locken sind am schönsten, wenn sie sich frei bewegen dürfen. Zu häufiges Styling, ständiges Zopftragen oder permanentes Glätten nehmen ihnen die Sprungkraft.
Gönne deinen Locken ab und zu einen Tag Pause und trage sie einfach natürlich. Wenn du sie hochsteckst, nutze weiche Scrunchies oder spiralförmige Haargummis, um Haarbruch zu vermeiden.