Verliebt zu sein, ist sicher eines der schönsten Gefühle überhaupt. Die Welt steht kopf. Man fühlt sich, als würde man schweben. Und würde man gefragt werden, ob man immer sicher weiß, wenn man verliebt ist, würde man sagen: Aber natürlich! Schließlich fühlt man sich einfach wahnsinnig gut. Verliebt eben. Aber ist das auch immer so?
Das mag seltsam klingen. Aber wenn unsere Gefühle durcheinanderwirbeln, dann kann das auch andere Gründe haben. Denn manchmal ist es gar nicht unsere neue Bekanntschaft, die für all den Wirbel sorgt – sondern etwas ganz anderes.
Und nicht selten ahnen wir das auch schon selbst – und schon stecken wir mitten im Gefühlschaos. Kein Wunder, dass es im Netz so viele „Bin ich verliebt-Tests“ gibt. Eigentlich schüttelt man den Kopf und denkt: Sowas merkt man doch! Aber wenn man selbst im Gefühlschaos steckt und nicht weiß, ob es mehr ist oder nicht, dann versteht man das Phänomen nur zu gut.
Hier sind die Übeltäter, die uns das Leben so schwer machen: Sechs Dinge, die uns glauben lassen, dass wir verliebt sind, ohne dass wir es sind.
1. Wir verwechseln Sympathie mit Liebe
Es passt einfach zu gut. Man tickt gleich, unsere neue Bekanntschaft ist witzig, charmant und einfach ein toller Mensch. Und weil man so überschwänglich ist, denkt man doch glatt, es wären Schmetterlinge im Bauch und Gefühle im Spiel. Dabei verwechseln wir nur die Begeisterung über diesen neuen Jemand in unserem Leben mit Verliebtheit.
Denn auch wenn Partnerschaft meist auch auf Freundschaft basiert, so fehlt doch ein wichtiger Bestandteil: Nämlich Liebe bzw. zumindest Verliebtheitsgefühle und die körperliche Anziehungskraft zueinander. Und wenn das fehlt, nennt man das Ganze leider anders: nämlich Freundschaft.
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2. Wir wollen nur unser Ego pimpen
Von dieser Sorte gibt es leider sehr viele – und es passiert einem vielleicht auch selbst mitunter. Die Rede ist davon, sich mit einer neuen Bekanntschaft über eine alte Liebe hinwegzuhelfen und sein Ego aufzumöbeln. Nicht fair, aber es passiert eben doch.
Dieser neue Jemand ist klassischerweise jemand, der uns „einfach nur guttut“. Und diese Formulierung sagt eigentlich schon alles: Denn jemand, „der uns einfach nur guttut“, ist meist nur ein*e Übergangspartner*in. Jemand, der eigentlich nur unser gebrochenes Herz heilen und dafür sorgen soll, dass es uns besser geht.
Und das hat leider wenig mit echter Verliebtheit zu tun. „Ganz nett“ ist in den seltensten Fällen das, was wir langfristig suchen. Und nur mal so als „Happen zwischendurch“ ist dem anderen gegenüber, der vielleicht mehr empfindet, wenig fair.
3. Wir können nicht allein sein
Es gibt Menschen, die haben kein Problem damit, Single zu sein. Aber es gibt auch solche, die nicht allein sein können. Sie ertragen es nicht, solo zu sein, umgeben von balzenden Menschen und frisch verliebten Paaren. Sie frustrieren Plus-1-Einladungen, Katzentische auf Hochzeiten, die einsamen Sonntage und die mitleidigen Blicke der Liierten. Sie fühlen sich, als wären sie nur eine Hälfte und nicht komplett.
Der Wunsch nach einem Partner oder einer Partnerin ist so groß, dass sie sich nach jedem Date einbilden, echte Gefühle für die neue Bekanntschaft zu haben – obwohl sich die richtigen Gefühle gar nicht einstellen wollen. Und anstatt sich das einzugestehen, reden sie sich ein, dass die Gefühle bestimmt noch mit der Zeit kommen.
Verliebtheit ist das nicht, sondern eher der Wunsch, jemanden bei sich zu haben – und die Bereitschaft, dafür beide Augen zuzudrücken. Aber leider kann man eben viele Abstriche machen, bis auf exakt einen: Wenn man nicht verliebt ist, dann ist man eben nicht verliebt. In diesem Fall befinden wir uns bedauerlicherweise ebenfalls in der Friendzone und nirgendwo anders.
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4. Der Wunsch ist der Vater des Gedankens
Oft sind wir auch gar nicht in eine andere Person verliebt, sondern in den Gedanken verliebt zu sein. Darum geht es uns primär. Wir wollen einfach so unfassbar gerne wieder verliebt sein, dass wir uns unsere Gefühle schönreden. Und uns selbst vormachen, wir wären wild verschossen.
Endlich wieder verlieben, im Regen tanzen und sich geliebt und begehrt fühlen – das wär’s! Einfach, weil es sich so gut anfühlt, weil der neue Mann bzw. die neue Frau in unserem Leben uns so ein schönes Gefühl gibt, das Gefühl, die tollste Frau auf diesem Planeten zu sein. Vielleicht auch einfach nur, weil Frühling ist, und alle anderen sich grade verlieben. Und das macht uns den Kopf so wirr, dass wir bald selbst glauben, dass wir verliebt sind. Sind wir aber nicht.
5. Der Sex ist super
Klar gibt es auch Beziehungen, die aus Affären und One-Night-Stands entstanden sind. Aber das ist nicht unbedingt die Regel. Und nur weil es im Bett super läuft, muss man nicht glauben, dass hier auch Raum für echte Liebe und Verbindlichkeit ist.
Aber es wäre halt so schön, wenn es nicht nur im Bett passen würde, so schön, dass wir uns einreden, dass es mehr ist als Sex. Leider hat Sex nicht immer was mit Liebe und Gefühlen zu tun. Und somit täuschen wir uns hier ebenfalls.
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6. Wir haben Pläne
Oft haben wir in unserem Leben bestimmte Pläne, die wir verfolgen, die aber nicht immer so funktionieren in der Umsetzung, wie wir uns das wünschen. Und nicht immer kommt Mrs. oder Mr. Right dahergelaufen, just in dem Moment, wo wir denken, dass wir bereit für Zusammenziehen, Familie gründen oder was auch immer sind.
Leider gibt es jedoch Menschen, denen ihre Lebensplanung extrem wichtig ist. Und was nicht passt, wird dann auch schon mal passend gemacht. Will heißen: Die neue Bekanntschaft ist nicht der oder die Richtige, aber wir reden es uns ein. Einfach, weil es in unseren Lebens-Zeitplan passt. Mit Gefühlen hat das nicht immer viel zu tun.
Falls einer der sechs genannten Punkte auf euch zutrifft: Absolut nicht schlimm. Das passiert mehr Menschen als man denken mag und es ist absolut menschlich, dass wir Gefühle mal falsch deuten. Wenn ihr diese sechs Gründe jetzt jedoch kennt und eure Gefühle dahingehend hinterfragt, dann sollte euch das für neue Begegnungen mit neuen Menschen in Zukunft helfen.