Die große Liebe – wer sehnt sich nicht danach? Laut Statista glauben 74 Prozent der Deutschen an die eine, große Liebe. Aber kann jeder davon ausgehen, dass eine solche Partnerschaft auf ihn wartet oder ist es reine Glückssache, ob man seine*n perfekte*n Partner*in unter Millionen und Milliarden von Menschen findet?
Wer gerade Liebeskummer hat oder ungewollt solo ist, der wird hoffentlich nicht verzweifeln, sondern weiter suchen und hoffen, dass es auch für ihn das perfekte Match gibt, irgendwo da draußen. Aber was, wenn man sich nicht findet?
Die gute Nachricht, für alle Skeptiker*innen und einsamen Herzen, die noch nicht fündig geworden sind: Wir treffen in der Tat mehr als nur die eine, große Liebe im Leben. Und ja, es sind mehrere. Genauer gesagt: Drei große Lieben können wir im Laufe der Zeit treffen.
Mit einer kleinen Einschränkung: Denn die Zahl ‚drei‘ bedeutet nicht unbedingt, dass es drei Seelenverwandte gibt, die wir im Laufe des Lebens treffen. Es geht hier weniger um die Anzahl der großen Lieben, sondern um die Arten von großen Liebesbeziehungen.
Sozialpsycholog*innen sagen nämlich, dass es exakt drei Arten der großen Liebe in unserem Leben gibt. Jede von ihnen ist anders und hat eine andere Bedeutung für unsere Entwicklung.
Diese Art Liebe und Beziehung erwartet uns laut den Expert*innen alle im Leben. Jede von ihnen ist einzigartig und besonders.
1. Die erste große Liebe
Ja, die erste große Liebe ist etwas ganz Besonderes. Wir vergessen sie meist nie, dabei sind wir meist noch jung und ohne jede Erwartungshaltung. Denn womit sollten wir unseren Liebsten auch vergleichen? Alles ist schließlich neu und aufregend. Der erste Kuss, das erste Mal.
Und noch etwas ist einzigartig an dieser ersten großen Liebe: Wir denken wirklich, dass sie für immer und ewig ist. Leider ist sie das nicht, weil wir oft noch jung und formbar sind. Wir legen Wert auf die Meinung anderer und lassen uns beeinflussen – auch in Liebesdingen.
Laut Psycholog*innen ist das Besondere an dieser Liebe, dass wir unser Gegenüber anhimmeln und idealisieren wollen. Auch das tun wir danach so in der Form nicht mehr.
Podcast-Tipp: Schluss machen ist nie schön. Diplom-Psychologin Nele Sehrt verrät uns, wann eine Beziehung nicht mehr zu retten ist, worauf es bei einer Trennung wirklich ankommt und wie es danach weiter gehen kann.
-> Diese Folge von „Echt & Unzensiert“ findet ihr wie alle anderen Folgen auch bei Spotify, Apple Podcasts oder auf gofeminin.de!
Auch lesen: Wenn ihr diese 4 Dinge tut, hält die Liebe (hoffentlich) für immer
Auch lesen: Zusammenziehen: Das sollten Paare unbedingt beachten
2. Die zweite große Liebe
Nach der schmerzlichen Trennung von unserer ersten großen Liebe sind wir deutlich vorsichtiger. Schließlich haben wir gemerkt, dass eine Beziehung scheitern kann und wie weh eine Trennung tut.
Die zweite große Liebe ist auch in anderer Hinsicht neu: Beide Partner*innen sind gleichberechtigter, wissen eher, was sie wollen und was nicht, als das bei der ersten Liebe der Fall war. Und das sorgt natürlich auch für Diskussionen und Zoff.
Wir sind jetzt deutlich kritischer geworden, diskutieren mehr, sind meinungsfreudiger und auch leidenschaftlicher in vielen Beziehungsdingen. Oftmals sind wir verkopfter, wollen den anderen ändern, versuchen an der Beziehung zu arbeiten, statt einfach nur glücklich zu sein.
Und so halten wir nicht selten an der Partnerschaft fest, obwohl es längst zu spät ist. Doch auch das lernen wir meist hier: Zu erkennen, wann man einen Schlussstrich ziehen muss.
Psycholog*innen sagen über diese zweite große Liebe (die uns durchaus mehrfach begegnen kann, bis die dritte große Liebe kommt): Wir lernen in dieser Art der Beziehung sehr viel über uns und unsere Art Beziehungen zu führen. Sie ist deshalb sehr wichtig.
Danach wissen wir, wer uns glücklich macht und wer nicht, was wir brauchen, welche Art Nähe und Distanz für uns richtig ist. Eine lehrreiche Liebe sozusagen.
Auch lesen: Entlieben & Verlieben: Haben wir gar keinen Einfluss auf unsere Gefühle?
3. Die dritte große Liebe
Kommen wir zur dritten großen Liebe. Sie ist die, bei der wir wissen: Hier wollen wir bleiben. Und zwar für immer. Wir können uns ganz viel mit diesem Partner bzw. dieser Partnerin vorstellen. Zusammen wohnen, heiraten, Kinder bekommen.
Dabei ist diese Liebe auch oft eine, bei der wir Kompromisse eingehen. Denn sie erwischt uns nicht mit Haut und Haar auf den ersten Blick, sondern wir begreifen erst nach einer gewissen Zeit, dass es einfach passt.
Unser*e Partner*in ist vielleicht gar nicht so, wie unsere Idealvorstellung und auch die Liebe ist anders. Aber, und das ist das Entscheidende: Sie fühlt sich einfach gut und richtig an.
Wir spüren, dass wir angekommen sind, dass wir am richtigen Ort zur richtigen Zeit sind. Ohne viel Drama, Tränen und Diskussionen. Sondern einfach so. Und diese dritte Liebe sollte man festhalten – für immer.