Das Stichwort „Altersarmut“ und wie sie sich weiter entwickelt bzw. vermeiden lässt, ist aktuell in aller Munde. Trotz jahrelanger Arbeit sind in Deutschland immer mehr Menschen von Altersarmut betroffen. Ein Blick in die Zukunft zeigt: Geht es mit dem aktuellen Rentensystem so weiter, werden entweder die Beiträge für die gesetzliche Rentenversicherung weiter ansteigen oder die Renten immer weiter eingedämpft.
Junge Erwachsene sind im Hinblick auf Altersarmut besonders gefährdet. Denn die Lücke zwischen Alt und Jung wird immer größer. Der Anteil der über 60-Jährigen nimmt aufgrund steigender Lebenserwartung stetig zu. Immer weniger junge Menschen müssen so für immer mehr ältere sorgen. Mit der staatlichen Rente allein werden junge Erwachsene ihren gewohnten Lebensstandard im Alter so nicht halten können. Und das bereitet vielen Deutschen – ganz besonders jungen Frauen – große Sorgen.
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Thema Altersvorsorge für viele junge Frauen zu komplex
Laut einer repräsentativen GfK-Studie* im Auftrag der Generali Deutschland unter 18- bis 32-Jährigen machen sich 68,3 Prozent der jungen Frauen Sorgen um ihre Zukunft – nicht zuletzt auch wegen der aktuellen Corona-Pandemie. 69,3 Prozent der Studienteilnehmerinnen befürchten, dass die gesetzliche Rente nicht ausreichen wird.
68,2 Prozent fühlen sich grundsätzlich zum Thema Altersvorsorge schlecht informiert – noch schlechter als ihre männlichen Altersgenossen (44,3 Prozent), wie eine zeitgleich erhobene, empirische Studie des Deutschen Instituts für Vermögensbildung und Alterssicherung (DIVA) in Marburg ergab.
28,4 Prozent der jungen Frauen sind durch fehlende Infos unsicher darüber, welche die besten Altersvorsorgemaßnahmen für sie sind. Das Thema Altersvorsorge empfinden viele der weiblichen Befragten als zu komplex (20,7). Sie haben das Gefühl, nicht zu wissen, was sie tun sollen.
Noch drastischer ist das Informationsdefizit im Hinblick auf die Politik: Mit dem hohen Anteil von 87,3 Prozent fühlen sich fast alle Frauen von der Politik schlecht informiert.
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Altersarmut: Mütter besonders gefährdet
Besonders gefährdet in die Altersarmut abzurutschen sind dabei Mütter. Denn trotz aller Gleichheitsdiskussionen leisten weiterhin meist Frauen den Spagat zwischen Familie und Job und unterbrechen bzw. reduzieren viel häufiger als Männer ihre Erwerbsarbeit für die Kindererziehung.
Und auch wenn sie später wieder in den Beruf einsteigen, entscheiden sie sich häufig nur für einen Teilzeitjob. Entsprechend gering sind ihre Einkünfte. Hinzu kommt der allgemein vorherrschende Gender Pay Gap. Frauen können ihr Leben somit oftmals nicht allein bestreiten und sind vom Einkommen des Lebensgefährten abhängig.
So finden laut der Gfk-Studie 82,4 Prozent junger Frauen ihre Generation unzureichend in der Politik beachtet. 62,5 Prozent geben an, dass die aktuelle Rentenpolitik ihre Wahlentscheidung im nächsten Jahr beeinflussen wird und 63,7 Prozent der jungen Frauen fordern, dass die Politik mehr, andere und konkretere Lösungen über die gesetzliche Rente hinaus anbieten soll.
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Corona-Krise: Angst vor Altersarmut wächst
Auch die Corona-Pandemie trägt einiges dazu bei, dass die Angst vor Altersarmut bei den Deutschen wächst. So macht sich jede dritte Frau bedingt durch die Krise Sorgen um ihre finanzielle Zukunft.
Die kurzfristigen Folgen der Corona-Krise sind für junge Frauen teilweise schon jetzt spürbar: 27,1 Prozent geben an, bereits Angespartes in der Corona-Krise für andere Zwecke genutzt zu haben, als sie eigentlich vorgesehen hatten – wie etwa für Urlaube, Einrichtungen oder Altersvorsorge.
Bei den Männern liegt der Wert sogar bei 45,5 Prozent. 9,4 Prozent der Frauen verzeichneten bereits zum Teil starke finanzielle Einbußen und 16,1 Prozent geben an, ihren Lebensstil bereits als Folge dessen angepasst zu haben. Jede dritte junge Frau geht davon aus, dass die Pandemie ihre Möglichkeiten zur finanziellen Vorsorge noch zwei bis drei Jahre beeinflussen wird – jede vierte geht von vier bis fünf Jahren aus.
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* Die GfK-Studie zum Thema „Altersvorsorge: Gefährdete Generation“ wurde in den Jahren 2017, 2018 und 2020 im Auftrag der Generali Lebensversicherung AG unter 1.012 Befragten im Alter von 18 bis 32 Jahren erhoben.