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Weihnachten in der DDR: Diese 3 Ost-Traditionen sind heute unvorstellbar

Weihnachten in der DDR
Weihnachten in der DDR Credit: Getty Images

Für viele von uns sind die heutigen Weihnachtstraditionen selbstverständlich. Doch wer in der DDR aufgewachsen ist, hat wahrscheinlich ganz andere Erinnerungen an das Fest der Liebe. Hier kommen drei Besonderheiten aus dem Osten, die heute einfach unglaublich sind.

Adventskalender, ein geschmückter Baum, reihenweise Engel und süße Leckereien – für die meisten von uns sind diese Dinge ganz selbstverständlich und gehören zu jedem Weihnachtsfest dazu.

Was viele nicht wissen: In der DDR sah das „Fest der Liebe“ ganz anders aus. Nicht nur, dass es viele westliche Weihnachtstraditionen so nicht gab. Auch die Begrifflichkeiten waren anders. Wir verraten euch drei unglaubliche Dinge, die typisch waren für Weihnachten in der DDR.

Vorab im Video: Traditionelle DDR-Gerichte, die heute fast niemand mehr essen würde

Weihnachten in der DDR: Diese 3 Ost-Traditionen sind heute unvorstellbar

Geflügelte Jahresendfigur

Unser heutiges Weihnachtsfest und die Adventszeit sind geprägt von christlichen Symbolen. Dazu gehört natürlich auch der Weihnachtsengel. Doch hättet ihr gedacht, dass er und andere weihnachtliche Traditionen für die politische Führung der DDR ein rotes Tuch darstellten?

Christliche Symbole waren generell verpöhnt, denn die DDR war atheistisch. Der Glaube an Gott wurde seitens der politischen Führung abgelehnt. Nichts sollte an das Weihnachten erinnern, wie es im Westen gefeiert wurde. So wurden durch die Regierungsbeamten sogar neue Begriffe erfunden, um Weihnachten aus dem Wortschatz zu streichen: die Weihnachtsfeier wurde zur „Jahresendfeier“ oder das Weihnachtsgeld zur „Jahresendprämie“.

Weil diese Gehabe der „Oberen“ vielen DDR-Bürgerinnen und -Bürgern gegen den Strich ging, nannten Satiriker der DDR den Weihnachtsengel scherzhaft in die „geflügelte Jahresendfigur“ um. Der Begriff wurde zu einem Schenkelklopfer, über den sich Ossis und Wessis gleichermaßen amüsierten.

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Ganz normal arbeiten an Heiligabend

Die meisten Arbeitnehmer haben am 24. Dezember ab nachmittags frei, ausgenommen natürlich die der kritischen Infrastruktur. In der DDR war Heiligabend dagegen ein ganz normaler Arbeitstag.

Doch den ganzen Tag geschuftet wurde nicht – zum Missfallen der politischen Führung des sozialistischen Staates. Statt zu malochen, machte man es sich erst im „Arbeitskollektiv“, also mit den Kollegen gemütlich. Weihnachten wurde also zunächst gemeinsam im Betrieb und später dann zuhause mit der Familie gefeiert.

Stollenschenkverbot

Für Westdeutsche gehört(e) der Christstollen zu Weihnachten wie das Amen in der Kirche. Viele DDR-BürgerInnen konnten sich die Leckerei dagegen nicht leisten. Insbesondere die typischen Zutaten Korinthen, Mandeln und Orangeat waren in der DDR Mangelware und ihr Import für die sozialistische Republik sehr teuer.

DDR-Wirtschaftsfunktionär Alexander Schalck-Golodkowski forderte deshalb 1978 ein „Stollenschenkverbot“. Sein Gedanke: Wenn kein Stollen verschenkt werden darf, gibt es keinen. Ergo: Man braucht die teuren Zutaten nicht importieren. Allerdings schaffte es sein Vorschlag nie in die Umsetzung. Christstollen waren einfach zu beliebt.

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Wir hoffen, dass wir euch mit den unglaublichen Fakten zu Weihnachten in der DDR überraschen konnten und wünschen euch ein wunderbares Weihnachtsfest und schöne Feiertage!

P.S. Wenn ihr aus der DDR kommt und euch noch an typische Weihnachtstraditionen erinnert, dann teilt sie gerne mit uns auf Facebook oder Instagram. Wir freuen uns immer von euch zu hören!