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Kürzer duschen: Kann man so wirklich Energie und Geld sparen?

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Eine warme Dusche ist schon etwas Schönes – kostet aber auch viel Wasser und Energie. Und die wird langsam, aufgrund der Gaskrise in Deutschland, immer knapper. Sparen ist angesagt. Aber hilft es wirklich, wenn wir einfach kürzer und kälter duschen?

Wegen des Ukraine-Kriegs liefert Russland immer weniger Gas nach Deutschland. Deshalb hat das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz am 23. Juni 2022 die zweite Stufe des Notfallplans Gas, die sogenannte Alarmstufe, ausgerufen. Die Versorgungssicherheit ist aktuell noch gewährleistet, aber die Lage ist angespannt.


Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) appelliert deshalb an die Bevölkerung, Energie zu sparen. „Wer Energie spart, hilft, dass Deutschland unabhängiger von russischen Importen wird und tut was fürs Klima“, so Habeck. Und wer Energie spart, spart natürlich auch Geld. „Die Preise sind jetzt schon hoch, und wir müssen uns auf weitere Anstiege gefasst machen.“ Ein Energie-Spartipp bezieht sich dabei konkret darauf, Warmwasser beim Duschen einzusparen. Heißt im Klartext: Man solle besser kurz duschen statt zu baden und zusätzlich einen Energiesparduschkopf einbauen.

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Besser Duschen als Baden?

Spare ich wirklich Wasser, wenn ich dusche und nicht bade? Ja. Laut Verbraucherzentrale NRW fasst eine übliche Badewanne etwa 150 Liter Wasser. Ein ganz normaler Duschkopf hat einen Durchfluss von circa zehn Litern pro Minute. Wer zehn Minuten lang duscht, verbraucht also etwa 100 Liter Wasser. Wer sich für die Dusche und gegen die Badewanne entscheidet, spart im Schnitt also ungefähr 50 Liter Wasser.

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Wieso sollte ich kürzer und kälter duschen?

Wer kürzer duscht, spart Wasser, Energie und im Endeffekt Geld. Es kann aber auch helfen, wenn man die Wassertemperatur etwas runterdreht. „Wir duschen mit etwa 40 Grad Wassertemperatur; dazu müssen wir das kalte Wasser erst von zehn Grad auf 40 Grad, also um 30 Grad erwärmen. Wenn ich mit 37 Grad, also drei Grad weniger, zufrieden bin, spare ich etwa zehn Prozent der Energie für Warmwasser ein“, sagt Reinhard Loch, Experte der Verbraucherzentrale NRW gegenüber „Tagesschau.de„.

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Fehler beim Duschen

Was bringt ein Sparduschkopf?

Duschkopf ist nicht gleich Duschkopf. Es gibt ganz normale Modelle, Sparduschköpfe (hier bei Amazon*) und so genannte Regenduschen. Die Modelle unterscheiden sich nicht nur optisch, sondern auch hinsichtlich ihres Verbrauchs – also wie viel Wasser pro Minute durch den Duschkopf fließen kann.

Auf der Seite der Verbraucherzentrale NRW heißt es, dass normale Duschköpfe eine Schüttmenge von etwa neun bis zwölf Litern pro Minute haben. Bei großen Regenduschen können es sogar bis zu 20 Liter sein. Modelle, die weniger als neun Liter pro Minute verbrauchen, gelten als sparsam. Wer bei Duschen Wasser, Energie und Geld sparen möchte, macht mit einem Sparduschkopf also nichts verkehrt.

Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck geht übrigens selbst mit gutem Beispiel voran und spart im Alltag Energie. „Ich halte mich an das, was mein Ministerium empfiehlt. Meine Duschzeit habe ich noch mal deutlich verkürzt“, sagte er dem „Spiegel„. „Ich hab noch nie in meinem Leben fünf Minuten lang geduscht. Ich dusche schnell.“