Veröffentlicht inDiät & Ernährung, Fit & Gesund

Model-Diäten: Das bringen hCG, Atkins & Co. wirklich!

Fünf unterschiedliche Frauen
©

1, 2 oder 5 Kilo: Wie viel kann man in einer Woche abnehmen?

Crash-Diäten versprechen die tollsten Erfolge. Doch wenn wir die rosarote Brille mal für einen Moment absetzen: Kann das, was uns mit all den Blitzdiäten versprochen wird, überhaupt funktionieren? Sind fünf Kilo in einer Woche möglich?

Fast jeder kennt die Mythen, wie Models angeblich ihr Gewicht halten bzw. reduzieren. Wir verraten euch, was wirklich dran ist, an diesen „Model-Diäten“. Welche bringen wirklich was und welche sind gefährlich?

Inhalt

FdH, Kohlsuppendiät oder doch lieber Schlank im Schlaf? Das Angebot an Diäten ist riesig. Leider versprechen die meisten deutlich mehr, als sie dann tatsächlich halten. Doch nicht-purzelnde Pfunde sind noch harmlos gegen die möglichen Gesundheitsschäden, die einige Diäten, auf die Models angeblich schwören, nach sich ziehen.

Vermutlich kann sich jeder denken, dass Diäten wie die Bandwurm- oder die Wattebauschdiät auf gar keinen Fall gesund sein können (wenn solche Gerüchte denn überhaupt wahr sind). Doch wie sieht es mit den gerade so beliebten Protein-Diäten aus? Sind die gut für unseren Körper? Und wie empfehlenswert sind die sogenannten Crashdiäten, die bevorzugt kurz vor dem Badeurlaub zum Einsatz kommen?

Wir stellen euch einige umstrittene (teils ungesunde) Diäten vor, von denen ihr definitiv die Finger lassen solltet!

Gefährliche Model-Diät? Die hCG-Tropfen Diät

Tropfen, die beim Abnehmen helfen? Es wäre so schön, wenn es so einfach wäre! Ist es aber natürlich nicht …

Bei der hCG-Diät wird die Kalorienzufuhr auf lediglich ca. 500 Kalorien pro Tag reduziert. Zum Vergleich: Eine gesunde erwachsene Frau benötigt etwa 1.800-2.000 Kalorien pro Tag mindestens. Dazu gibt’s bei dieser Diät jede Menge Sport und die ominösen hCG-Tropfen. hCG steht für Humanes Choriongonadotropin und ist ein Hormon, das Schwangere produzieren. Die hCG-Diät ist mit Kosten verbunden, die – je nach Anbieter – zwischen hundert und tausend Euro liegen.

Unser Fazit: Mediziner beurteilen die extrem niedrige Kalorienzufuhr während der HCG-Diät als gesundheitsschädlich. Eine ausreichende Versorgung mit Vitaminen und Nährstoffen kann dabei nicht gewährleistet werden. Zudem ist es für einen gesunden Körper auch nicht förderlich, wenn er ohne Grund Hormone zugeführt bekommt. Der stolze Preis ist also nur die Spitze des Eisbergs.

Erfahre mehr über die Abnehm-Methode: hCG Tropfen: Ist diese Diät schädlich?

Ketogene Ernährung: Atkins-Diät

Zum Frühstück ein Rührei oder einen Proteinkuchen (Ei mit Quark gebacken), mittags einen Salat mit gebratener Hähnchenbrust und abends vielleicht ein Stück Fisch – ebenfalls mit einem Salat. Die Atkins-Diät ist die Low Carb-Diät schlechthin und verringert die Kohlenhydratzufuhr auf ein Minimum. Erlaubt sind lediglich kohlenhydratarmes Gemüse wie Salat. Damit zählt die Atkins-Diät zu den ketogenen Ernährungsweisen, obwohl bei Atkins die Kohlenhydratzufuhr zeitweise schwankt.

Statt der Kohlenhydrate dürfen Eiweiß und Fett in Hülle und Fülle gegessen werden. Sprich Fleisch, Eier, Fisch, Käse, Butter und Öle.

Unser Fazit: Abnehmen gelingt mit der Atkins-Diät, doch Ernährungswissenschaftler*innen sind sich einig, dass sie aus verschiedenen Gründen gesundheitsschädlich ist. Zum einen ist die hohe Aufnahme von tierischem Fett schlecht für den Cholesterinspiegel. Zum anderen ist das „Zuviel“ an Eiweiß möglicherweise schlecht für die Nieren und auch die ausreichende Zufuhr von Vitaminen und Mineralstoffen ist nicht gewährleistet. Hier muss einem Mangel mit Supplementen vorgebeugt werden.

Als Faustregel gilt: Eine erwachsene Frau sollte pro Tag nicht mehr als 0,8 g – 1,2 g Eiweiß pro Kilogramm Körpergewicht zu sich nehmen. Je nach Körpergewicht (bspw. 60 kg) entspricht das dann etwa 60 bis 72 g Eiweiß am Tag.

Gefähr von Jo-Jo-Effekt: Dukan Diät

Auch die Dukan Diät gehört zu den sehr eiweißreichen Ernährungsweisen, allerdings ist sie nicht so streng wie die Atkins-Diät. Sie beruht auf vier Phasen, die aufeinander aufbauen und je nach Zielgewicht unterschiedlich lange dauern. In Phase eins sind nur eiweißreiche Lebensmittel erlaubt. Sie dauert maximal zehn Tage. In Phase zwei wechseln sich rein eiweißreiche Tage mit denen ab, an denen Gemüse erlaubt ist. Habt ihr euer Wunschgewicht erreicht, dann beginnt Phase drei, in der ihr euer Gewicht stabilisiert. Nach und nach kommen mehr kohlenhydratreiche Lebensmittel hinzu. In Phase vier esst ihr wieder ganz „normal“. Außerdem sollte man täglich Sport treiben.

Unser Fazit: Ernährungsexperten warnen vor der einseitigen Ernährung, auch bei einer recht kurzen Diätphase. Insbesondere Menschen mit Nieren- oder Leberleiden sollten die Finger von der Dukan-Diät lassen. Zudem kann hier der gefürchtete Jo-Jo-Effekt eintreten, wenn die Diät nicht als Startschuss einer Ernährungsumstellung genutzt wird. Sprich ein angepasster und ausgewogener Ernährungsplan ist danach ein Muss, sonst würde euch der Jo-Jo-Effekt direkt erwischen, wie bei den meisten Diäten übrigens.

Sind Fastenkuren à la Detox besser?

Den Körper von schädlichen Schlacken befreien und sich danach energiegeladen und topfit fühlen: Fastenkuren wie der Trend Detox-Diät werben neben den verlorenen Kilos mit Wohlbefinden und neuer Kraft. Um dahin zu kommen, müssen wir uns jedoch erst einmal im Verzicht üben. Je nach Fastenprogramm sollen wir uns einige Tage bzw. Wochen von nichts anderem als Wasser, Gemüsebrühe und in manchen Fällen Säften ernähren.

Unser Fazit: Die Kilos schwinden, keine Frage. Doch danach ist das Gewicht meist auch schnell wieder drauf. Beim gesunden Menschen ist nichts gegen ein paar Fastentage einzuwenden. Zum Abnehmen eignet sich solch eine Kur jedoch nicht, da nicht gelernt wird, wie man sich gesund und ausgewogen ernährt. Als Diät ist Fasten also nicht zu empfehlen.

Crash-Diäten ganz allgemein

Kohlsuppen-, Ananas- oder doch lieber die Apfelessig-Diät? Es gibt jede Menge Blitz- bzw. Crashdiäten und falsch verstandene Fastenkuren, die über einen Zeitraum von ein bis zwei Wochen gemacht werden und einen recht hohen Gewichtsverlust versprechen.

Blitzdiäten legen meist den Schwerpunkt auf ein Lebensmittel, beispielsweise Ananas in der Ananas-Diät. Während der Diät kommt die exotische Frucht dann überdurchschnittlich oft auf den Teller, meist bei jeder Mahlzeit. Viele andere Lebensmittel sind verboten, oft gibt es konkrete Mahlzeitenvorschläge und Rezepte, die eingehalten werden müssen, damit die Pfunde purzeln. Die purzeln tatsächlich, aber dabei handelt es sich mehrheitlich um Wassereinlagerungen. Ein echter Gewichtsverlust von mehreren Kilo kann nicht so schnell gelingen.

Unser Fazit: Eintönig und mit hoher Gefahr auf Heißhungerattacken sind Blitzdiäten zwar nicht immer gefährlich. Aber sie sind alles andere als eine sinnvolle Methode, um nachhaltig Gewicht zu verlieren. Isst man danach nämlich wieder ganz normal wie vorher, sind die verlorenen Kilos schneller wieder drauf, als man „Kohlsuppen-Diät“ sagen kann. Stichwort: Jo-Jo-Falle.

Mythos Model-Diäten: Alles gar nicht wahr?

Wer jetzt immer noch der Meinung ist, dass eine ungesunde Ernährungsweise und Hungern schlank und schön machen, irrt. Zudem hat sich die Gesellschaft zumindest in Teilen weiterentwickelt und es gibt immer mehr erfolgreiche Models, die nicht mehr das Klischee des Hungerhakens von einst erfüllen müssen. Dennoch steckt hinter den perfekten Modellkörpern viel mehr Arbeit als nur eine schnelle Diät. Schließlich ist ihr Körper ihr Kapital. Eine ausgewogene Ernährung und viel Sport sind der Schlüssel zu einer gesunden und schön anzusehenden Figur.

An dieser Stelle befindet sich ein externer Inhalt von Instagram, der von unserer Redaktion empfohlen wird. Er ergänzt den Artikel und kann mit einem Klick angezeigt und wieder ausgeblendet werden.

Ich bin damit einverstanden, dass mir dieser externe Inhalt angezeigt wird. Es können dabei personenbezogene Daten an den Anbieter des Inhalts und Drittdienste übermittelt werden.

Lesetipp: Wie kann ich am besten abnehmen?

Wie erkenne ich eine gute Diät?

Damit euch die Wahl der richtigen Diät leichter fällt, hat die Deutsche Gesellschaft für Ernährung eine Checkliste zu verschiedenen Diäten zusammengestellt, anhand derer ihr eine gute Diät erkennen könnt.

Eine gute Diät…

  • …ist abwechslungsreich, macht satt und schmeckt.
  • …kennt keine Verbote, kein Kalorienzählen und keinen Produktverkauf.
  • …im direkten Kontakt mit Arzt, Ärztin oder Ernährungsberater*in indidviduell auf euch zugeschnitten.
  • …berücksichtigt persönliche Vorlieben und Abneigungen.
  • …verringert das Gewicht langsam und Schritt für Schritt.
  • …vermittelt einen neuen Ess- und Lebensstil.
  • …empfiehlt ein gesundes Maß an täglicher Bewegung.

Lasst die Finger von einer Diät, wenn…

  • …sie unausgewogen ist und nur eine einseitige Lebensmittelauswahl erlaubt.
  • …die Kalorienzufuhr geringer als 1.200 Kalorien pro Tag ist.
  • …sie eine Gewichtsreduktion ohne langfristige Änderungen der Ernährungsgewohnheiten verspricht.
  • …ein hoher Gewichtsverlust in kurzer Zeit, zum Beispiel 3 kg in 3 Tagen versprochen wird.
  • ​…eine Erfolgsgarantie gegeben wird.
  • …der Erfolg von dem Kauf von speziellen Abnehmprodukten abhängig ist.

Lesetipp: Dauerhaft abnehmen: Die 5 besten Diäten mit Langzeiterfolg

Wichtiger Hinweis zum Schluss: So individuell wie dein Charakter ist auch dein Körper. Du selbst musst für dich herausfinden, welche Ernährungsweise und welche Trainingsform am besten zu dir passt. Lass dich nicht von anderen unter Druck setzen. Grundsätzlich gilt aber: Ein aktiver Lebensstil mit einer ausgewogenen Ernährung und viel Bewegung ist immer noch der beste Weg, um dauerhaft fit zu bleiben und ein gesundes Gewicht zu erreichen bzw. zu halten.